11.10.2025. Hallwilerseelauf

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Mein letzter Lauf war im Mai 2024, am Grand Prix von Bern. Hier zeigten sich die Probleme mit meiner Prothese erstmals deutlich. Am Hallwilersee war ich letztes Jahr deshalb  nur als Fan von Moesha  dabei. Im Wissen um die OP und die nachfolgende Aufbauarbeit hatten wir keine Läufe für 2025 geplant, bis in den Sommer hinein, wo ich vorschlug, dass wir Hallwil doch noch mitnehmen: Für mich mit 10 km Walking, für Moesha wieder Halbmarathon. Zeit sollte für mich keine Rolle spielen, und dass ich die Strecke schaffe, habe ich dieses Jahr bereits mehrmals bewiesen.

Wit trafen uns in Lenzburg, und Moesha begleitete mich an den Start beim Schloss Hallwil, bevor sie dann nach Beinwil fuhr (mit Hindernissen, weil die Bahn Probleme hatte) für ihren eigenen Start.

Ich reihte mich, wie gewohnt, recht weit hinten und am Rand ein, damit die “bewaffneten Walker” problemlos überholen konnten. Was sie auch taten. Zwar hatte ich bis zum Schluss noch Läuferinnen und Läufer hinter mir, aber immer weniger …

Auf die Uhr schaute ich nicht, ich konzentrierte mich einfach auf meine Atmung. Das neue Knie machte super mit, das linke, durch jahrzehntelange Überbelastung etwas angeschlagen, brauchte vor allem wenn es abwärts ging, etwas mehr Achtsamkeit, und die Arthrose in den Füssen machte sich leicht bemerkbar. Aber ansonsten lief es super, ich genoss den Lauf, die Landschaft, das trockene Wetter. Kurz vor Kilometer 5 musste ich den Pulli anziehen, weil es mir zu warm wurde, auch wenn die Sonne immer noch nicht durchkam.

Bei KM 1 erhöhte ich das Tempo leicht, bei 500 M wollte ich zum Schlussspurt ansetzen – da fand ich mich der länge nach auf dem Weg. Brille und Handy waren noch ganz, die linke Wange, auf die ich geknallt war, schmerzte etwas, und im linken Handballen hatte ich ein paar Steinchen, und blutete leicht. Das Paar vor mir hatte offenbar meinen Schreckensruf gehört und sofort umgedreht, und auch die nachfolgenden Läuferinnen kümmerten sich sofort um mich. Ich atmete erst ein paar Mal tief durch, stand dann auf und stellte erfreut fest, dass den Beinen nichts passiert war. Ohne Schlussspurt, aber beharrlich, ging ich durchs Ziel – und danach zur Sanität, um mich desinfizieren zu lassen. Die hatten mich schon gesucht, weil andere Läufer offenbar Meldung von meinem Sturz gemacht hatten. Lieb!

Bei der Untersuchung erfuhr ich, A)  dass ich nicht die erste war, die an dieser Stelle stürzte – offenbar war da eine Baumwurzel, und B) dass das menschliche Handgelenk ein schlechter Stossdämpfer ist, worauf zunehmende Schmerzen und einige Farbwechsel hindeuteten. Ich wurde an den anwesenden Chirurgen weiter verwiesen, und der schickte mich zum Röntgen, eventuell sei auch ein CT nötig. Es könnte eine starke Prellung sein, aber auch ein Bruch des Handwurzelknochens.

Ich erhielt ein Coolpack und schaffte es dann gerade noch rechtzeitig zu Moesha Start, oben in Beinwil. Und amüsierte mich über ihr Gespräch mit dem Speaker, der sich für das Maskottchen Stitch eine eigene Startnummer wünschte. Ich sehe da was kommen …

Ich rechnete mit gut 2 Stunden Pause, bis ich Moesha im Ziel fotografieren gehen konnte, und das Live Timing gab mir am Anfang recht. Im letzten Teil verschwand sie allerdings für längere Zeit zwischen zwei Zeitmessungen. Ich erfuhr später, dass sie einmal mehr helfende Samaritern spielte und eine lädierte Läuferin gut einen Kilometer zurück zum nächsten Sanitätsposten begleitete. Mit den Kilometern vor dem Start, der Zusatzschlaufe und dem Halbmarathon kam sie wohl auf rund 30 Kilometer – eine Strecke, die sie dieses Jahr noch nie absolviert hatte. Trotzdem reichte es, zur Freude des Speakers, Franco Marvulli, noch zu einem Rad beim Zieleinlauf. Wofür es nicht mehr reichte: Zu ihren heissgeliebten Älplermagronen – die waren ausverkauft 🙁

Je nu, verhungert sind wir trotzdem nicht: In Lenzburg hatten wir genügend Zeit für einen Besuch beim Brezelkönig, und zuhause würde sie auch noch was essen können, bevor sie an den Match ging. Der EHC Kloten kann natürlich auch nach einem solchen Tag auf diesen Superfan zählen!

Ich allerdings plante meine Rückreise um, via Kantonsspital Baden. Wo sich, nach einigem Warten, Röntgen, wieder Warten zeigte, dass ich offenbar mit einer Prellung davongekommen bin. Schmerzhaft, aber wird wieder. «Und vergessen Sie nicht, dass Sie stolz sein können auf die heutige Leistung. Ich bin beeindruckt.»

Und ja, bin ich. Und das Vertrauen ins Knie ist definitiv wieder da. Team “Name nie gschprängt” ist zurück! Und damit verbunden geht natürlich auch wieder eine Spende an Summits4Hope. Dieses Herzensprojekt von uns beiden freut sich auch über eure Spenden …

Enthält auch Bilder von Moesha. © der offiziellen Laufbilder und der Impressionen vom Lauf: www.sportfotograf.com

 

Migros Clips:
https://corporate.migros.ch/de/verantwortung/freizeit-kultur-bildung/sponsoring/volkslaeufe/myrun#2!!/650/5e809b3fe1e6b76fa34cd59edd210b69?irwsource=email

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2 Gedanken zu „11.10.2025. Hallwilerseelauf“

  1. Aus eigener Erfahrung weiss ich, wie schnell ein kleiner Wurzelknorz einem flach legen kann. Gott sei Dank, dass Dir nicht schlimmeres passiert ist – ja es scheint, Du meisterst Dein Schicksal bestens. Weiterhin alles Gute.

    Daddy

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