Eigentlich hatte ich mich gestern damit abgefunden, dass ich heute wohl ein Schlechtwetterprogramm fahren müsste. Wobei ich auf keine der zur Verfügung stehenden Optionen (Fenster putzen? Admin?) grosse Lust hatte. Deswegen entschied ich heute Morgen, als ich erkannte, dass es wohl trocken bleiben würde, spontan um: Innert 30 Minuten war ich aus dem Nachthemd raus, hatte ein Online-Ticket-erworben (wegen Corona muss das), den Rucksack gepackt (mit Regenjacke man will ja nicht übertreiben), Kamera und Picknick geschnappt und düste so schnell zum Bahnhof, dass es sogar noch reichte, um einen Kafi und ein Gipfeli zu erstehen.
In knapp zwei Stunden erreichte ich mein Ziel: das bekannte Seleger Moor. Auch wenn das Wetter einigen Pflanzen zugesetzt hat: Die Farbenpracht und die Düfte sind herrlich – untermalt von Vogelgezwitscher und ab und zu etwas Frosch-Gequake. Ich war nicht alleine, aber überlaufen war der Park nicht. Auch beim Beizli fand ich mühelos ein Tischchen für mich alleine. Ich mied die Hauptwege und schlug mich wortwörtlich in die Büsche. Schliesslich wollte ich ja nicht zwingend Menschen fotografieren, sondern Pflanzen und allenfalls Tiere. Schnell merkte ich, dass dies einen weiteren Vorteil hatte. Das Gehen auf Rindenmulch, Torfboden oder Wiese, in Abwechslung zu Kies- oder Teerwegen, macht in Barfussschuhen besonders viel Freude und erdet einen wunderbar.
Aber seht selber: