Chäsitzerlouf 2015

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12 km Walking in max. 130 Min

Jaaa, frau sollte auch das Kleingedruckte lesen … Erst 1 Woche vor dem Start des Chästitzerloufs hatte ich gesehen, dass auch die in Kehrsatz eine Zeit-Guiollotine haben (der HM von Fribourg macht mir deswegen ja schon seit Wochen Kummer): Ok, 10.83 Minuten / Kilometer müssten zu schaffen sein, auch wenn ich allergietechnisch  und ozonbedingt alles andere als fit bin. Und die Wetter-App war ja milde positiv – es sollte erst gegen 15 Uhr regnen, bis dahin müsste ich ohnehin zurück sein. Entsprechend frohgemut reiste ich gestern Abend an, übernachtete bei einer Freundin in Belp (ich hatte da vor gut 20 Jahren eine Weile gelebt), wir tratschten und hatten Spass. Nur würde ich sehr früh aufstehen müssen, wurde mir beschieden, denn sie müsse um 8 Uhr spätestens los …

He nu so de … Um 7 stand ich auf, frühstückte mit Sandra und nahm dann den Zug nach Kehrsatz Nord. Der Aufbau war in vollem Gang – nur ein Kaffee oder ein Restaurant war keines zu sehen. Die Stimmung unter den zahlreichen HelferInnen war sehr gut, man half und neckte sich. Und als einer der Heinzelmännchen mit Kaffee und Gipfeli auftauchte, gab man mir kurzerhand auch einen Kafi ab. Danke tuusig! 

Um 10 konnte ich meine Startnummer abholen, dann schaute ich mich ein wenig bei den Ständen um. Kurz nach 11 gab meine Kneo komische Geräusche von sich: Sie knackte bei jedem Schritt und schien zu schnappen. Ob ich den Schuh nicht richtig gebunden hatte? Ein Kontrollblick ergab: Viel schlimmer – die Kneo war gebrochen, genau an der Verbindungsstelle zwischen Sohle und Aussenstange. Was tun? So laufen? Ein paar Testschritte sagten mir – nö, keine gute Idee. Schiene rausnehmen und ohne starten? Ging ja bis letzten Oktober auch, wenn auch teilweise mit Schmerztabletten. Von denen hatte ich ein paar in der Sporttasche …

Ich entschied mich zu einem Test: Ich würde das erste Mal für einen offiziellen Walk die ON anziehen, mit denen ich angereist war. Diese sind etwas besser gefedert als die Brooks, mit denen ich bisher unterwegs war. “Machen den Asphalt weicher”, behauptet die Werbung des Cloudrunners, und dämpfen den Aufprall bei jedem Schritt – genau das Richtige für mein arthrose-geschädigtes Knie, oder?

Der Start verlief gut, ich fühlte mich gut – und war entsprechend verunsichert, als mich die Samariter schon nach Kilometer 1 fragten, ob es mir gut gehe? Offenbar hinke ich ohne die Schiene schon viel stärker (wobei ich die letzten Tage auch mit Schiene leicht hinkte, weil die Allergien jeweils auch die Arthrose verstärken – hat irgendwas mit den Entzündungswerten und dem Histamin zu tun) … Ich erklärte, einmal mehr, dass ich bereits gehbehindert gestartet wäre, dass es mir aber gut gehe und dass ich wisse, was ich mir zumuten könne.

Fotografien (c) Fabienne und Beat Roschi, Kehrsatz

Fotografien (c) Fabienne und Beat Roschi, Kehrsatz

Fotografien (c) Fabienne und Beat Roschi, Kehrsatz

Fotografien (c) Fabienne und Beat Roschi, Kehrsatz

Immerhin war ich zu meinem eigenen Schutz ohne Pulsuhr und ohne Musik (beats per Minute) unterwegs: Ich wollte spüren, was es leiden mag, und mich nicht aufpeitschen. Die Strecke war sehr schön – weniger Asphalt als befürchtet, viele Kieswege. Pollenmässig war’s nicht optimal, aber immerhin waren die Ozonwerte wieder tiefer als gestern. Das Knie machte erstaunlich gut mit – im Inneren, da wo Knochen auf Knochen reibt, spürte ich kaum Schmerzen, nur hinten links in der Kniebeuge beschwerten sich ein paar Muskeln, die ohne Schiene offenbar wieder etwas mehr arbeiten mussten als sonst. Dennoch wurde ich von den Streckenposten immer wieder angesprochen, was ich einerseits total lieb fand – andererseits auch etwas anstrengend. Vielleicht sollte ich nächstes Mal ein L montieren (L= LIMPING)? Die letzten 2 Kilometer musste ich etwas beissen: Der Wind wurde stärker, es ging aufwärts, und dann begann es noch zu regnen … Aber ich hielt durch – und schaffte es knapp vor der Zeit-Guillotine ins Ziel!

Ach ja, eine Frage hätte ich noch:

Welcher Sadist hatte die Idee, als Sponsor für die Distanztafeln ausgerechnet einen Matratzenhersteller zu wählen??? Und wenn es denn schon dieser Waldhof sein musste – warum hat man dann nicht wenigstens werberisch rückwärts gezählt: Nur noch 11 km bis ins weiche Bett … Nur noch 10 km …

Fazit:

Es geht auch ohne Kneo. Die ON läuft sich sehr gut und dämpft Schläge tatsächlich besser – auch wenn sie aus meinem Schrottknie kein neues macht. Schmerztablette habe ich keine gebraucht. Müde bin ich aber natürlich schon etwas – aber das wäre ich nach 12 km auch mit der Schiene.

Dem Hersteller der Schiene habe ich eine Mail geschickt. Mal sehen, ob ich Ersatz kriege oder wo und wie ich die reparieren lassen kann …

 

5 Gedanken zu „Chäsitzerlouf 2015“

  1. Die hohe Pollen- und Ozonbelastungen führten erwartungsgemäss zu Entzündungen im Körper. Trotz hoher Antihistamin-Dosen habe ich spätestens am Nachmittag leichtes Fieber und geschwollene Lymphknoten –und in der Folge wird auch die Arthrose aktiviert. Will heissen, dass ich gerade jetzt auf die Kneo angewiesen wäre – aber in der OrthoTec haben sie keine an Lager, meine muss erst nach Deutschland eingeschickt werden und wird von da ersetzt. Hoffe, das geht einigermassen zügig, musste aber heute Schmerztabletten nehmen, weil ich wieder so stark hinkte, dass die linke Hüfte zu schmerzen begann. Habe vorsichtshalber den Altstadt-GP abgesagt, will mich nicht unter Druck setzen …

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