Dem Nebel entfliehen

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Nachdem wir hier 2 Tage Nebel und einen Tag Wolken und Regen hatten, hielt mich heute Morgen nichts mehr – wobei der frühe Aufbruch wohl auch damit zusammenhing, dass meine Tiger das Konzept Zeitumstellung noch weniger verstehen als ich … Jedenfalls packte ich meinen Rucksack und fuhr 8.03 Richtung Baden (Bülach hat immer noch Bahnersatz und fällt für mich deswegen aus). Nur: Statt dünner wurde der Nebel dicker! Geht gar nicht, entschied ich, und nahm den Schnellzug Richtung Zürich.

Onkel Google  und ein paar Webcams rieten eher ab von Hoch Ybrig – sahen aber in Richtung Rigi strahlende Aussichten. Also stieg ich um, in den Zug nach Arth Goldau, der, wie schon jener nach Zürich, verkürzt geführt wurde, so dass ich auf 1. Klasse wechselte, um Abstand halten zu können. Da waren die Leute der Rigi-Bahn lieber: Die schmissen heute alles auf die Schienen, was Räder hat und fuhren auch ausser Fahrplan, so dass ich nicht einmal warten musste. Die freundliche Zugbegleiterin beantwortete auch meine Fragen nach einer Wanderung, so um die zwei Stunden, flach oder aufwärts, und riet mir, im Klösterli auszusteigen, aber dann nicht der Strasse zu folgen, sondern bei der Kirche rechts weg, das sei zwar etwas länger, aber viel schöner. Und auch wenn ich jetzt natürlich nicht weiss, wie die andere Route gewesen wäre, war ich mit meiner extrem zufrieden. Kurze Strecke auf Teer, dann Beton, Kies, Feldweg, Split und Erde im Wechsel – perfekt für meine Barfussschuhe. Teilweise recht steil, aber da hier wenig Leute unterwegs waren, musste ich mich nicht hetzen – und Fotohalte gab es etliche, so dass ich verschnaufen konnte. Der Wind wehte teilweise recht stark, aber nicht kalt – und manchmal schob er auch …

Die Wanderung hätte Mami gefallen: Überall blühten Silberdisteln, vereinzelt noch Enziane – und auch Holzkreuze gab es genügend 🙂

Oben, beim Hotel Kulm, gönnte ich mir Rindshackbraten und Gemüse, draussen auf der Terrasse. Sagen wir mal so: Den Mund verbrennen konnte ich mir nicht. Aber fein wars!

Zurück am Bahnhof fuhren ein blaues und ein rotes Bähnchen parallel ein. Da ich mit dem blauen gekommen war, wählte ich jetzt das rote – und erfuhr, dass dieses nach Vitznau fahren würde. He nu so de! Dank Easy Ride bin ich ja flexibel, und die Aussicht war auch auf dieser Route wunderschön.

Und es wurde noch besser:

Wenn man in Vitznau aussteigt, purzelt man fast von selber aufs Schiff – in meinem Fall das Salonschiff Europa, das mich ohne “Schueh und Strümpf” von “Weggis gäge Luzärn zue” brachte (unsereiner schwimmt ja gerne gegen den Strom …).

Zug Richtung Zürich war in der zweiten Klasse extrem überfüllt – in Luzern war Marathon, was ich natürlich nicht auf dem Schirm hatte. Also flüchtete ich wieder in die erste Klasse, die zwar auch gut besucht, aber nicht überfüllt war. Und ja, was den Nebel anging, hätte ich auch zu Hause bleiben können, denn  heute löste er sich irgendwann im Tag auch in Bad Zurzach auf. Aber hey – ich hatte einen wunderschönen Tag, mit viel Sonne, Farbe Tanken und Lächeln Sammeln!

Ein Gedanke zu „Dem Nebel entfliehen“

  1. Ja, ich glaue auch, dass das Mami gefallen hätte. Tiefblauer Himmel, die Disteln und Enziane und die herrliche Bergwelt. Supter!

    Daddy

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