El Gouna, Tage 2 und 3

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Das Wetter sei dieses Jahr besser als letztes Jahr, aber es erinnert schon mehr an Frühling als an Sommer. Am schönsten ist es Vormittags, bis kurz nach Mittag: Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad – perfekt zum Sonnenbaden und Lesen. Schwimmen im Meer habe ich erst einmal geschafft, mehr als 19 Grad gebe ich dem Wasser nicht. Seither war ich nur mit den Beinen im Meer – zum Schwimmen nutze ich den Lagoon Pool: Der besticht nicht nur durch seine schöne Aussicht, sondern durch die angenehme Temperatur von ca. 23 Grad. Jener beim Health Club soll sogar 28 Grad haben, aber das ist reine PR, ich hab’s getestet. Was schön ist: Ich kann wieder richtig schwimmen, ohne dass mein Knie meckert!

Gegen Nachmittag kommen hier starke Winde auf, die den Kitesurfern sehr gefallen, mir aber das Liegen am Strand vermiesen. Ich suche mir dann zum Lesen lieber eine windgeschützte Stelle – das Mövenpick ist ja wie ein kleines Dorf gebaut und bietet viele Nischen, in denen man ungestört bleibt. Wobei es auch auf der Piazza nie wirklich überlaufen ist: Soooo viele Menschen verbringen den Jahreswechsel dann doch noch hier.

Die Animation ist angenehm zurückhaltend, und von den Vorbereitungen für das Galadiner kriegte man kaum etwas mit: Zwischen Fischrestaurant uns Lagune wurde ein riesiges Zelt aufgebaut, mit vier Bereichen, dekoriert nach den vier Jahreszeiten. Jeder Bereich erhielt ein Vorspeisen- und ein Hauptgangbuffet, in der Mitte wurden zwei Dessertbuffets aufgebaut. Ich schlich mich kurz vor dem offiziellen Beginn ein, um ein paar Fotos zu schiessen. Die Köche hatten selber viel Freude an ihrem Werk und fotografierten einander gegenseitig vor den jeweiligen Meisterwerken, die sie zubereitet hatten. Derartiger Berufsstolz gefällt mir!

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Aber zuerst gab es eine Cocktailstunde in der Lobby. Leider hatten die deswegen alle Stühle und Sofas weggeräumt, und für Stehparties ist mein Knie immer noch nicht zu begeistern. Also spazierte ich noch ein wenig durch die Anlage, bevor ich meinen Platz am reservierten Tisch, bei lauter Engländern, einnahm: Ein Ehepaar in meinem Alter war mit ihren Eltern da, June und Christine, offenbar 2 Freundinnen, und 2 Männer, etwas älter als ich, vermutlich ein Paar, aber sehr diskret und äusserst liebenswürdig – in starkem Gegensatz zu den zwei aufgetakelten Ladies, die bereits reichlich betankt am Tisch erschienen, sich mit Gin und Wein volllaufen liessen und das Buffet plünderten, als gäbe es kein Morgen. Ihr Umgang mit den jungen Kellnern wurde immer peinlicher, und es gelang uns anderen immer weniger, die Burschen zu schützen. Das Essen, liebevoll angerichtet und gut gelaunt serviert, schmeckte hervorragend. Ich beschränkte mich vorwiegend auf Fisch, Scampi und Gemüse – und 3 klitzekleine Desserts. Die Band spielte Beatles Songs – erstaunlich gut und in angenehmer Lautstärke, so dass man sich gut unterhalten konnte -jedenfalls, wenn Christine nicht dazwischen wieherte. Als dann aber eine Afrika-Showtruppe mit dröhnender Musik auftrat, war meine Toleranzgrenze erreichtet: Ich wünschte mein Tischgenossinnen und Genossen ein frohes Neujahr, verabschiedete mich bei den Kellnern mit einem herzlichen Sanas aida und zog mich auf mein Zimmer zurück. Kurz erwog ich, den Fernseher einzuschalten, aber das Bett schien mir dann doch verlockender. So ein Jahreswechsel ist gar nicht schwierig – das schaffe ich im Schlaf!