Nach längerer Pause war ich heute wieder einmal am Frauenlauf – auf der neuen Strecke, mit neuem Elan und neuen “Partners in Crime”. Im Vorfeld haben wir einander via Facebook und Twitter ermuntert, motiviert, bei Durchhängern oder gesundheitlichen Problemen getröstet … Bereits diesen Teil fand ich sehr bereichernd. Folgerichtig haben wir uns für die Anreise zusammen getan und sind ab Zürich zu Fünft angereist – einige ganz schnelle Frauen mussten allerdings früher raus, da die ersten bereits kurz nach 9 starteten. Die ersten Kilometer spulten wir einmal mehr bereits im Vorfeld ab, auf der Suche nach der uns zugeteilten Garderobe. Da half es auch nichts, dass ein freundlicher Trolleybusschauffeur uns ausserhalb der Haltestellen aussteigen liess … Wir wären, zu Fuss vom Bahnhof aus, schneller gewesen.
Je nu, so waren wir zumindest schon etwas aufgewärmt! Kurz vor dem Start dann ein Schreckmoment: Mein iPhone war weg! Ich konnte mich beim besten Willen nicht erinnern, dass ich es in der Garderobe gelassen hätte – hoffte aber sehr, dass dem so wäre. Nur: Bilder von der Strecke gab es so natürlich keine, ich muss auf die offiziellen Fotos warten, die ab Mittwoch bereit sein sollten … (Und ja, das blöde Ding hatte sich in der Sporttasche verkrochen!)
Die Urne, in die wir unseren Verlosungstalon einwerfen sollten, fanden wir vor dem Start nicht – somit würde die Verlosung ohne uns stattfinden, denn die Urne sollte um 13 Uhr abgeholt werden. Unser Start war auf 12.32 angesetzt, und ich hatte als Zeitschätzung 54.28 angegeben (leicht mehr als beim GP, weil es ja 300 m sein sollten, aber weniger Höhenmeter). Also fädelten wir uns im Block 42 ein, liessen uns von den Zumbatänzerinnen anfeuern und überquerten schliesslich, ziemlich weit hinten im Block, die Startlinie. Franziska passte sich netterweise wieder meinem Tempo an, Alexandra und Karma , die runcoachpotatoes wollten einfach den phösen Besenwagen nicht sehen, und Trix schloss sich ihnen an. Die neuen Schuhe erlaubten ein weicheres Gehen, allerdings muss ich auch damit sehr bewusst abrollen, sobald der Untergrund uneben ist. Aber wir kamen gut voran, und die Stimmung war – trotz geändertem Streckenprofil – so, wie ich den Frauenlauf in Erinnerung hatte: Viel Musik, gut gelaunte Menschen an der Strecken, sehr viele Helferinnen und Helfer und eine insgesamt tolle Stimmung! Die Kollegen von #rlag hatten uns für heute offiziell die Genehmigung erteilt, das Kürzel umzubenamsen: Statt “Run like a Geek” durfte es heute heissen: “Run like a Girl”. Einige von ihnen liessen es sich aber nicht nehmen, uns unterwegs anzufeuern. Danke Jungs! Das hat gut getan!
Auch mein Bruder (ja, der mit dem Jungfraumarathon und dem geplanten Glacier Run) nahm sich die Zeit, uns anzufeuern und ein paar Hundert Meter zu begleiten – danke Rolf, auch für das schöne Bild:
Trotz widrigem Wetterbericht konnten wir trocken laufen, wurden teilweise sogar richtig von der Sonne geblendet. Da ich mich dieses Mal sogar mit Sonnencreme eingeschmiert hatte, lief mir der ölige Schweiss auf die Brille und vernebelte mir die Sicht, was mich aber nicht hinderte, die laut klatschenden ZuschauerInnen und insbesondere die vielen enthusiastischen Kinder am Strassenrand anzustrahlen.
Und ja: Natürlich wurden wir andauernd überholt (und nicht immer links, wie das eigentlich Usanz ist), und ja, einige der bewaffneten Walkerinnen waren dabei nicht zimperlich (gell, Franziska!), aber den Besenwagen haben wir nie gesehen – bis ins Ziel nicht. Die Schlusszeit war leicht höher als geschätzt, aber absolut im Rahmen. Und auch Alexandra und Karma entkamen dem Besenmonster, trotz Rückenproblemen: Gut gemacht, Ladies – und ÄTSCH, FRED! Was schlussendlich auch unser FitBit zum Jubeln brachte: über 2,5x das Tagessoll hatten wir heute geschafft!
Da vermochte es mich auch nicht zu betrüben, dass ich das Finischer-T-Shirt in Grösse 46 nehmen musste: Die Dinger sind extrem eng geschnitten! Immerhin gab es hier Finisher-T-Shirts bis Grösse 48 (im Vergleich zu PinkRibbon ein echter Fortschritt), aber auch hier gingen grössere Läuferinnen leer aus bzw. mussten sich mit einem Shirt zufrieden geben, das sie allenfalls verschenken können. Schade – wäre toll, wenn man bei der Anmeldung angeben könnte, welche Grösse man benötigt, oder wenn man für Grössen, die nicht an Lager sind, einen Gutschein kriegen könnte. Würde sicher weitere Läuferinnen mit Format ermutigen, sich zu beteiligen. Das ist dann aber auch gleich die einzige Kritik am OK des Frauenlauf! Die ganze Sache war bestes organisiert, das Preis-Leistzungsverhältnis hervorragend, die Stimmung während des Laufs und im Zielgelände bestens.
Apropos Zielgelände: Der Marco von Helsana hat uns am Stand, wie auf Twitter abgesprochen, erwartet, und uns, obschon wir nicht Helsana-Kundinnen sind, Zugang zum Kurzcoaching verschafft und ein Läuferinnengeschenk übergeben. Danke von Herzen! Hat Spass gemacht, dich live kennen zu lernen!
Mit Goody-Bag und voller Blase suchten wir uns anschliessend ein Restaurant. Fündig wurden wir am Waisenhausplatz, wo wir einen der begehrten Terrassenplätze ergatterten. Wir stärkten uns bei leckeren Salaten (Fran Ruccola-Tomatem mit Parmeggiano, ich dito mit Sardinen), bevor wir uns Richtung Bahnhof bewegten – in der Hoffnung, der Hauptansturm möge vorbei sein. Und wir hatten Glück: Wir konnten im Bistro sitzen und uns von einem charmanten Kellner verwöhnen lassen – zur Feier des Tages mit Prosecco und Apérogebäck. So verlief dir Rückfahrt schnell und fröhlich.
Fazit: Es war ein wunderschöner Tag, die Zeit entspricht meinen Erwartungen, das Knie ist nicht schmerzfrei, aber passabel – und Fran hat einen weiteren Lauf ins Spiel gebracht: Den Hallwilerseelauf, im Oktober. Mal sehen, was mein Knie morgen dazu sagt … Die Strecke wäre zumindest schön, so weit ich das der Webseite entnehme. Was dann aber wohl hiesse, dass ich doch noch einen Termin zu einer Fuss- und Schuhberatung bei SportXX machen sollte. Die Joya-Schuhe sind zwar sicher eine Verbesserung, aber gemäss Feedback von erfahrenen Läuferinnen doch noch nicht das Ideale. Wir haben noch Verbesserungspotenzial 🙂
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