Grandhotel Les Trois Rois

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… oder warum ich meinen Beruf liebe!

Seit kurzem darf ich für das Grandhotel Les Trois Rois texten. Wer mich kennt, weiss, dass ich meine Sporen im Tourismus abverdient und auch privat ein Flair für Reisen und Genuss habe. So verwundert es niemanden, dass derartige Mandate mir immer ganz besonders Freude bereiten.

Bereits beim Recherchieren zu den ersten Texten war ich fasziniert von der Geschichte dieses Hauses:

Bereits 1681 gibt es eine Erwähnung als “Herrenherberge und Gasthof zu den drei Königen“, es folgten diverse Umbauten, bis das Gebäude 1844 durch den Architekten Amdeus Merian seine heutige Form erhielt. Wobei es Innen bis 2006 beträchtlich anders aussah als heute: Dr. h.c.Thomas Straumann (von der Straumann Holding AG) kaufte das Hotel 2004 und liess Schicht für Schicht abtragen, um an die ursprünglichen Strukturen zu gelangen. Dabei wurde zum Beispiel der Lichthof freigelegt, Malereien restauriert, Originaltapeten rekonstruiert und vieles mehr. In die Details werde ich mich noch einlesen – ich habe dazu von Caroline Jenny, der Marketing- und Kommunikationsleiterin des Hauses, ein wundervolles Buch geschenkt erhalten:

Les Trois Rois – Einblicke in die Geschichte, Verlag Schwabe

Les Trois Rois – Einblicke in die Geschichte, Verlag Schwabe

Doch beim Buchwissen alleine sollte es nicht bleiben:
Auf ausdrücklichen Wunsch des Hotels sollte ich die Gästeperspektive kennenlernen, bevor wir die nächsten Texte anpacken. Und so “musste” ich also nach Basel, um in einem der weltweit schönsten Hotels zu übernachten und zu speisen – und das nicht alleine, sondern mit meinem Vater zusammen.

Recherchieren macht Spas:

Am Gründonnerstag reisten wir beide nach Basel und trafen uns am Bahnhof. Auf den angebotenen Limousinenservice verzichteten wir – wobei Daddy das fast ein wenig bereute, als er später den Bentley mit der Nummer BS 8 sah … Das Hotel liegt gleich bei der Schiffslände, schräg vis-à-vis von der Helvetia-Statue, die ich so gerne mag:

Helvetia ruht such aus

Helvetia ruht such aus

Wir wurden von einem freundlichen Pagen empfangen und an die Réception geführt, wo ich mit einer wunderschönen, roten Rose begrüsst wurde. Keine Vorzugsbehandlung, wie wir später sehen konnten – das gehört hier zum Standard. Wir durften unsere Suite beziehen und uns kurz frisch machen, bevor ich die Marketingleiterin für den “offiziellen” Teil des Besuches treffen würde. Daddy und ich waren begeistert von der eleganten Mischung aus modern und alt. Wunderbare gusseiserne Radiatoren – bedient über ein Touchboard im Eingangsbereich. Wunderschöne antike Möbel – neben einer Bang&Olufson-Musikanlage und passendem Fernseher. Eine wunderschöne Seidentapete, ein super-elegantes Bad mit integriertem Fernseher – Mami wäre hier nie mehr aus dem Schaumbad gestiegen! Dazu, neben der mit Wasser gefüllten Vase für meine Rose, ein erster Gruss aus der Küche:

Helvetia ruht such aus

Begrüssung von der Küche – Grandhotel Les Trois Rois

Mein Vater ging spazieren, und ich traf Caroline Jenny, die seit 9 Jahren für das Hotel arbeitet und mit spürbarer Begeisterung bei der Sache ist. Mit ihr zusammen erkundete ich das Haus – angefangen vom nicht zu übersehenden, riesigen Osterei in der Lobby: 18’000 Blüten, ca. 1 Tonne schwer, hergestellt als Gemeinschaftsprojekts des Personals. Dazu passend wurde, wie wir später sehen sollten, ein kleiner Film gedreht:

 Ich erfuhr mehr über die Renovation:

Wie der Lichthof freigelegt wurde, wobei man marmorierte Wände und Holzsäulen fand, die man wieder in Stand setzen wollte. Im Baselbiet wurde mit Glück noch ein Handwerker gefunden, der diese Technik beherrschte – und der alles in Handarbeit erledigt hat, wobei er in 12 Stunden rund einen Quadratmeter fertig stellen konnte. Ich sah Tapeten, die nach Originalen von Hand bemalt wurden; Antiquitäten, die liebevoll für jedes Zimmer individuell ausgewählt worden waren; eine enorme Vielfalt an Gemälden, Kronleuchtern und Lampen – und an jeder Ecke, bei jedem Detail spürt man, mit wie viel Herzblut Herr und Frau Straumann offenbar vorgegangen sind. Ich besuchte das Zimmer, in dem Theodor Herzl den Grundstein für das heutige Israel legte – und die Suite les Trois Rois, mit Whirlpool und Sauna auf dem Dach …

Suite Les Trois Rois

Suite Les Trois Rois

Jedes Zimmer, jede Suite ist einzigartig

Wo immer möglich, ist die ursprüngliche Bausubstanz erhalten geblieben, wobei mir vor allem auch die schönen Böden aufgefallen sind. Beachtlich die vielen Details, die dem Reisenden das Leben etwas einfacher oder einfach schöner machen: Beleuchtete Wandschränke, ein Schirm (den wir zum Glück nicht benötigten), frisches Obst, eine gut gefüllte Minibar (im Preis inbegriffen), ein Kissen-Menü (vom Zusatzkissen über jede Art von Spezialkissen), ein Bettmümpfeli von der hauseigenen Patisserie, Toiletterie-Produkte von Feuerstein Essentials … Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir noch gar nicht alle Feinheiten gesehen haben.

Den Luxus auf der Toilette entdeckte ich nur durch Zufall:

Mir fielen plötzlich 2 Düsen unter dem Schüsselrand auf, die ich von Mamis heiss geliebtem Clos-o-Mat kannte. Und siehe da: Eine kurze Suche liess mich den Zauberknopf finden, der meinen – Pardon my French – Hintern mit warmem Wasser und eben solcher Luft verwöhnte. Daddy war auch ganz begeistert, meinte aber, das sollten die anschreiben: «Da gibt es sicher ganz viele, die gar nicht wissen, was sie verpassen …» – Unsere Sorge war umsonst: Die Rückfrage an der Réception ergab, dass dies bei der Zimmerführung jeweils erklärt wird. Leider hatten wir “unsere” Führung vorzeitig abgebrochen, weil ich ja verabredet war – waren also selber schuld (aber hey, auch aufmerksam, oder?).

Elegante Bäder – und Kosmetikprodukte von Feuerstein Essentials

Elegante Bäder – und Kosmetikprodukte von Feuerstein Essentials

Weitere Highlights auf meiner Führung:

Der Jugendstil-Trakt mit Business Center und Salle Belle Epoque, den Salon du Cigare mit 150 Sorten in einem Humidor, der über eine 360°-Touch-Screen bedient wird, die Bibliothek, die früher eine Kapelle war: Ein anglikanischer Geistlicher sorgte dafür, dass viele Gäste, die auf der Durchreise zu den Alpen waren, länger blieben, um den Sonntagsgottesdienst in ihrer Muttersprache zu zelebrieren. Die Lobby, in der Nachmittags wunderschöne Tees serviert werden, die Bar, wo abends ein Pianist aufspielt – alles sehr Felix Krull mässig, nur dass ich mir ein wenig wie die Hochstaplerin vorkam …

Nachtessen in der Brasserie

Nach dem offiziellen Teil durfte ich mit Daddy zusammen das Hotel erkunden, wir knipsten zahlreiche Fotos und stellten viele Fragen. Überall stiessen wir auf offene Ohren und auf spürbare Begeisterung: Ob die Menschen uns den Humidor erklärten oder das uralte Service-Telefon, die baulichen Eigenheiten oder frühere Gäste, Spezialitäten des Hauses oder zum gerade laufenden Filmdreh – jede/r scheint hier mit Herzblut dabei zu sein und sich zu freuen, wenn “sein” bzw. “ihr” Hotel gelobt wird. Das erlebten wir am Abend auch beim Nachtessen in der Brasserie. Direkt am Fenster, mit Blick auf dem Rhein, tafelten wir an einem wunderschön gedeckten Tisch. Daddy und ich waren begeistert vom Geschirr – eine Leidenschaft, die Mamas Gotti auf die ganze Familie übertragen hat. Als mir das Foto vom Eingiessen der Suppe misslang, hat sich der Kellner sofort ein zweites Mal in Pose geworfen. Voilà:

Brasserie les Trois Rois – 14 Gault Millau Punkte

Brasserie les Trois Rois

 

Das Essen war köstlich! Daddy und ich fühlten uns wahrlich königlich und genossen jede Minute.

Das Frühstück am nächsten Morgen fiel – trotz grosser Auswahl und wunderbarer Präsentation, eher klein aus, denn wir hatten ja noch etwas vor: Der Bericht über unser Essen im Cheval Blanc folgt in einem zweiten Artikel

Hier eine Galerie der Bilder von den ersten 24 Stunden:

 

 Disclaimer:

Übernachtung, Essen und Bücher wurden mir vom Grandhotel Les Trois Rois zur Verfügung gestellt, damit ich das Hotel und das Team dahinter aus Gästesicht kennen lerne. Die hier geschilderten Erlebnisse geben meine private Erfahrung und persönliche Meinung wieder und wurden vom Hotel weder zensuriert noch gefordert – sie entstammen schlicht meiner Begeisterung für meinen neuen Kunden!

 

2 Gedanken zu „Grandhotel Les Trois Rois“

  1. Eine solche Gelegenheit bietet sich nicht oft. Die gelungene Kombination von Alt und Neu nach der Renovation ist ein Beispiel dafür, was mit viel Liebe zum Detail realisiert werden kann. Dieses Hotel kann mit ruhigem gewissen weiter empfohlen werde.

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