Eigentlich hätte der 50. Hallwilerseelauf die Krönung der Saison für Team «Nume nid gschprängt» werden sollen. Allerdings verlief die ganze Saison zumindest für mich nicht gerade erfolgreich, zickte mein Knie doch seit Mai mehr oder weniger ununterbrochen. Jeweils stärker, wenn die Allergien Entzündungen im Körper begünstigten, etwas schwächer, wenn diese etwas abflachten.
Vorige Woche musste ich mir dann eingestehen: Es wird auch mit Schiene nicht mehr gehen.
Aber Fan spielen für Moesha, die an diesem Lauf ihren ersten Halbmarathon absolvierte – das liess ich mir natürlich nicht nehmen. Und da auch mein Bruder und dessen Sohn starten sollten, reisten wir beide früh genug an, um deren Start mit zu erleben. Allerdings haben wir die beiden im Gedränge nicht gesehen und mussten uns damit begnügen, deren Lauf via Datensport zu verfolgen-
Je nu, wir genossen Kaffee und Ovi, grinsten über den Speaker und freuten uns an den blauen Löchern, die sich plötzlich zeigten.
Irgendwann lancierte der Speaker eine Challenge: Er suchte jemanden, der beim Delphin ein Vermicelles essen geht, das fotografiert, mit Startnummer, und auf die Website hochlädt. Moesha war natürlich Feuer und Flamme, aber noch bevor ihr Startblock dran war, fand sich in Block 18 eine Carole, die sich darauf einliess.
Nichts desto trotz wollte auch Moesha, mit Stitch zusammen, der natürlich wieder mit durfte (siehe Fotos) diese Gelegenheit für eine Pause nutzen und liess dies den Speaker auch wissen. Spoiler Alert: Hat leider nicht geklappt! Selbstbedienungsrestaurant war offenbar zu, und einen anderen Eingang ins Restaurant hat Moesha nicht gefunden … Aber sonst war sie auf den ersten 13 Kilometern sehr gut unterwegs!
Bei mir waren es in der Zwischenzeit etwas weniger Schritte:
Ich ging runter zum Ziel, um meinen Bruder einlaufen zu sehen. Da Datasport bei der Live-Übermittlung stockte, verpasste ich ihn aber, ebenso, wie etwas später seinen Sohn. Beide haben sehr gute Resultate abgeliefert, und ich konnte ihnen auch vor Ort gratulieren, als wir uns im Gedränge dann doch noch über den Weg liefen.
Der Boden im Zielgelände war nass und rutschig, so dass ich die mitgebrachte Stehhilfe nicht nutzen konnte. Eine Weile setzte ich in einem der Zelte hin, dann ging ich wieder runter ans Ziel und stützte mich auf eine der Banden, um die Ankommenden anzufeuern. Der Super-Speaker vom Start war inzwischen auch wieder im Einsatz, zusammen mit einem Kollegen und einer Kollegin, und gab alles, um Läufer:innen und Publikum gleichermassen bei der Stange zu halten. Die Stimmung war super!
Gemäss Live-Monitoring war Moesha etwas langsamer geworden (natürlich auch durch die Such-Aktion beim Delphin), aber immer noch sehr gut unterwegs. Ab Schloss wurde sie sogar wieder etwas schneller, so dass sie im Ziel mit 2h 21:15 einen Kilometerschnitt von unter 7 Minuten aufwies. Und das, wie sie lachend zugab, ohne zuvor im Training je ernsthaft über die ganze Strecke gelaufen zu sein. Wahnsinn!
«Isch aber scho choge läng, dä See!», konnte sie sich allerdings nicht verkneifen zu sagen, und ich stimmte ihr zu. IN den See ging es dann dieses Mal ausnahmsweise doch nicht, obschon Moesha die Badesachen dabei gehabt hätte. Kurz bevor sie ins Ziel einlief, begann es nämlich wieder zu regnen (ein paar Tropfen hatte sie unterwegs schon angekriegt), und es war empfindlich kühler geworden.
Also entschieden wir uns für den Rückzug. Rück-Bummelzug, um genau zu sein; denn Verspätungen und verpasste Anschlüsse verzögerten das Ganze doch etwas. Zum Glück konnten wir in Lenzburg noch etwas Zwischenverpflegung kaufen.
Fazit:
Eine oberstolze Tante; Moesha hochzufrieden (wenn auch in der Zwischenzeit mit etwas Muskelkater), wunderschöne Laufbilder, vom Team Sportfotograf – und die Hoffnung, dass die nächste Saison wieder mehr gemeinsame Abenteuer ermöglichen wird.
Und natürlich weitere CHF 141.15 für Summits 4 Hope!, das Projekt, das wir mit all unseren Läufen unterstützen.
Bravo! Die Gegend rund um den See kenne ich gut vom meinen verschiedenen Aufenthalt in der Region, auch wenn nicht eine Sportereignis damit verbunden war.
Daddy