Hallwilerseelauf 2022

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Nach dem Erfolg beim Bieler Nachtlauf haben Moesha und ich uns gleich noch für den Hallwilerseelauf angemeldet, und zwar für je 10 km. Schliesslich will die Kurze nächstes Jahr einen Halbmarathon laufen 🙂

Wer meinen Blog schon längere Zeit verfolgt, weiss, dass ich da 2014 meinen ersten Halbmarathon absolviert habe, in 4 h 29. Kurz darauf habe ich am Frauenfelder über die gleiche Distanz 3 h 50 gebraucht – das war aber dann auch gleich mein letzter Halbmarthon, denn nach meiner Knie-OP haben mir die Ärzte geraten, bis maximal 15 Kilometer zu gehen. Das würde aber sehr gut zusammenpassen, denn Moesha ist ziemlich genau doppelt so schnell als ich – dann müsste sie nächstes Jahr weniger lang auf mich warten.

Aber zurück zu diesem Jahr:

Ich habe uns beide angemeldet und bei Moesha offenbar eine völlig falsche Zeit angegeben. Diese wurde daraufhin im Startblock A, also der Elite, eingeteilt. Sie nahm es mit Humor und versprach mir, sich nicht mitreissen zu lassen. Wer allerdings ihren Start im Video verfolgt, zweifelt etwas an diesen Aussagen. Scheint mir ziemlich flott zu sein – und ihre Schlusszeit lässt sich sehen: 1h 3  Minuten!

Bei mir ging es von Anfang an gemächlicher zu und her – und auch das sieht man im Video: Mein Knie hatte bereits zuhause, nach dem Aufstehen, gezickt, und es wurde leider im Lauf des Tages nicht besser. Sehr schnell merkte ich, dass ich viel weniger als sonst zwischen Joggen und Walken wechseln konnte. Ich musste viel mehr aufpassen, dass ich nicht einknickte. Und das sah man mir auch an: Zum ersten Mal, seit ich die Knie-Prothese habe, wurde ich von den Samaritern unterwegs wieder angehalten und gefragt, ob alles ok sei? Ich erklärte ihnen, ich sei schon gehbehindert an den Start gegangen und werde es weiterhin ruhig angehen lassen, was sie zu beruhigen schien.

Das Publikum, kurz danach im Schlosshof, begrüsste mich, trotz meines Rückstandes, mit frenetischem Applaus und anfeuernden Rufen, während die Musik “Smoke on the Water” spielte, und ich genoss es 🙂 Auch der nette Mann, der etwas auf dem Feld sein Leintuch mit “Hopp für Alle” aufgespannt hatte, war ein Aufsteller – und die Strecke als Ganzes sowieso, und so genoss ich, alleine auf weiter Flur, meinen Lauf in meinem Tempo. Und, wie die Fotos zeigen, war auf meine Art glücklich dabei.

Die Landschaft am Hallwilersee ist wunderschön – was übrigens auch meinem Bruder aufgefallen war, als wir Daddy Geburtstag dort gefeiert hatte. Sein Sohn meinte dann nur: “Du kannst gerne mit mir einmal rundum rennen”, worauf er, Mario und Remo sich ebenfalls zum Lauf angemeldet hatten. Und im Gegensatz zum Grand-Prix von Bern haben wir diesmal immerhin 2 der 3 im Ziel erkannt und getroffen.

Zeitlich ist mein Bruder definitiv der Star von uns allen: Mit 1 h 42 hat der Kerl nur 3 Minuten länger als ich gebraucht – allerdings für 21.5 km. Ich habe es dafür das erste Mal seit langem wieder geschafft, 1. von hinten zu sein. Je nu! War trotzdem schön! Was natürlich auch vor allem an Moesha lag: Die kam mir nämlich entgegen, barfuss, mit der inzwischen abgeholten Kleidertasche und einem breiten Grinsen, und begleitete mich ins Ziel. Ohne Schlussspurt, weil ich knapp 500 Meter vor dem Ziel gleich zwei Mal gestolpert war und deswegen nichts riskieren wollte. Immerhin: Trotz meiner anfänglichen Enttäuschung stellte sich heraus, dass ich eine neue persönliche Bestzeit über 10 Kilometer erreicht hatte: Auch wenn ich nicht auf die Kilometerweit vom Bieler 11-Kilometerlauf gekommen bin. Unter 10 Minuten bin ich geblieben.

Wir blieben noch recht lange im Zielbereich und konnten, neben den Familienmitgliedern, auch Yvonne und Philippe wieder mal live sehen, deren Läufe wir sonst auf SoMe verfolgen. Und danach musste mein Gummibällchen noch ein paar Räder schlagen, im Handstand über die Wiese latschen und sich schliesslich – wen wundert’s – im See abkühlen. So aus dem Bauch heraus würde ich sagen: Auch wenn die noch nie einen Halbmarathon gelaufen ist – die Energie dazu hat sie allemal!

 

Danke, Sportfotograf, für die tollen Bilder!

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