Hapimag-Resort Paguera, Mallorca

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Die Schreib-Lounge testet «Ferien im Abonnement»

Seit einiger Zeit texte ich immer wieder für Hapimag, einen etwas anderen Ferienanbieter.

Die genossenschaftlich organisierte AG ist eine Art Mobility für Ferienwohnungen: Mitglieder investieren gemeinsam in Immobilien und erhalten dafür exklusiven Zugang zu den zur Zeit fast 60 Resorts und Residenzen, die sich an unterschiedlichen Bedürfnissen orientieren, den Hapimag Erlebniswelten. Ob Aktiv- oder Relaxferien, alleine oder mit der Familie oder Freunden, beruflich oder privat, am Meer oder in den Bergen, städtisch oder ländlich – bei Hapimag sollen alle auf ihre Rechnung kommen. Gewohnt wird in komfortablen Apartments mit einem oder zwei Schlafzimmern, wie in einer Ferienwohnung. Restaurants, Wellness- und Animationsangebote runden das Angebot ab.

Ausführliche Informationen zu Hapimag findet ihr auf deren Homepage , in den Social Media sind sie aktiv auf Facebook oder Twitter.

Ich selber kenne Hapimag schon seit meiner Kindheit – aber nur von Aussen:

Im Sörenberg, wo meine Eltern den Wohnwagen hatten, gab es lange Zeit ein Hapimag Resort – dieses gehört heute aber zu Reka. Wir sind jeweils daran vorbei gekommen, wenn wir Skifahren oder Wandern gingen. Um selber zu erleben, was so ein Hapimag Resort bietet, und um zu sehen, welche Art Gäste diese Art von Ferien nutzen, sollte ich eine Woche lang Ferien in einem der knapp 60 Resorts verbringen. Ich entschied mich – der lausige Sommer lässt grüssen – für Ferien am Meer:

Hapimag Paguera.

Die ersten Apartments in Paguera eröffnete Hapimag in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts, also vor rund 30 Jahren. In der Zwischenzeit wurde die Anlage mehrmals vergrössert und renoviert, wobei der mallorquinische Baustil beibehalten wurde – im Gegensatz zu einigen Bausünden, die sich an der Küste von Paguera finden.

 

Es gibt Apartments mit einem oder zwei Schlafzimmern, mit Platz für 4 bis 6 Personen. Für mich alleine war das kleine Apartment (ca. 40 m2) natürlich riesig! Trotzdem habe ich mich darin nur wenig aufgehalten – dafür war das Wetter zu schön! Am meisten habe ich noch die Nespresso-Maschine und den Balkon genutzt. Die Küche blieb meistens kalt: Ich ass entweder auswärts oder mischte mir nur kurz einen Salat oder schmiss Eier in die Pfanne. Die Infrastruktur hätte aber durchaus grössere Gelage zugelassen: Die Küche ist gut eingerichtet, mit einem Glaskeramikherd, Geschirr und Pfannen, Salz und Pfeffer – und ein Fläschchen Olivenöl gab’s als Willkommensgeschenk dazu. Im Resort selbst gibt es einen kleinen Supermarkt, in dem man die Dinge für den täglichen Gebrauch kaufen kann – darunter auch erfreulich viele einheimische Spezialitäten. Was es nicht gibt: Backofen, Mikrowelle und Geschirrspüler. Aber Geschirrspülmittel! Das war offenbar vor Jahren eine Anregung der Mitglieder, die auch gleich umgesetzt wurde, denn niemand schafft in seinen Ferien eine ganze Flasche Pril oder so …

Das Resort liegt direkt am Strand La Romana

Dieser ist, wie alle Strände auf Mallorca, öffentlich, wird aber bewirtschaftet: Liegen und Sonnenschirme können gemietet werden. Der Strand ist sehr gut besucht, was sicher daran liegt, dass das Meer auch jetzt noch, im September, Temperaturen von bis zu 28°C erreicht. Hier baden nicht nur die Hapimag-Gäste, sondern auch viele Einheimische oder Touristen, die in der Umgebung wohnen. Innerhalb vom Resort gibt’s drei kleine Pools und viel Platz für Sonnenliegen und Tücherburgen: Obschon die Schulferien vorbei sind, hat es hier viele Familien mit meist kleinen Kindern – oft teilen sich Eltern, Grosseltern und Kinder ein Apartment. In meinen Gesprächen erfahre ich denn auch schnell, dass dies einer der grossen Pluspunkte von Hapimag sei: Es mache Ferien mit Kindern viel einfacher, weil die Wohnungen gut ausgestattet seien, man vieles ausleihen könne – wie Sonnenschirme, Liegen, Spielzeug, Bademäntel und -Tücher etc. Man muss keine fixen Essenszeiten einhalten, wie in einem Hotel, die Kinder müssen auch nicht stillsitzen, damit sie ja keine anderen Gäste stören – man ist ungezwungener, Daheim, weg von zu Hause. Lustigerweise führt gerade dieses “Heimatgefühl” zu kleineren Problemen, wie ich sie auch von zu Hause kenne: Gäste beklagen sich, weil andere die Glasflaschen nachts um 2 entsorgen oder um 4 Uhr morgens noch Party machen. Zum Glück kommt das offenbar selten vor, und die Angestellten kümmern sich jeweils schnell um eine einvernehmliche Lösung.

3 Gastronomiebetriebe sorgen fürs leibliche Wohl

Ein Restaurant, eine Strand-Snackbar und eine Bar sorgen für Abwechslung und entlasten jene, die nicht selber kochen wollen. Das Angebot ist breit und bietet eine schöne Mischung aus einheimischen und deutschen Gerichten. Ich selber habe nur die Strandbar und die Bar genutzt, die Portionen im Tentacion waren mir zu gross, und oft war ich ja unterwegs.

Diskrete Animation für Kinder und Erwachsene

Ein Miniclub, ein Kinder- und Jugend-Animateur sowie Ausflüge, Shows und Unterhaltung für Erwachsene werden angeboten, Spiel- und Sportmaterial kann ausgeliehen werden; Schwimm- und Tenniskurse, geführte Joggingtouren, Wanderungen oder Spaziergänge sorgen für Abwechslung. Was mich freut: Die Animation ist sehr diskret, wer sie nicht direkt aufsucht, kann die Ruhe geniessen. Nur die abendliche Minidisco und die Show sind so laut, dass ich sie im Apartment höre, aber der Spuk ist jeweils kurz vor 23 Uhr vorbei. Ich selber habe mir nur eine Show angesehen, Famespray, eine Tanzproduktion der Animateure. War gut gemacht und unterhaltsam, aber ich gestalte meine Abende auch im Urlaub lieber selber.

Meine Aktivitäten

In Bildern (Text siehe unten):

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Am ersten Tag habe ich vor allem das Resort und den Ort Paguera erkundet. Die Strandpromenade führt zu den beiden anderen Stränden von Paguera, mehrere Abzweigungen führen zum Boulevard mit seinen Läden, Bars, Clubs und Hotels. Der Ort verdient keinen Schönheitspreis, vermag in Details aber durchaus zu begeistern. Was ich genial fand: Man wird von den VerkäuferInnen überhaupt nicht belästigt und kann locker flanieren und sogar Fotos der ausgestellten Ware machen. Erst wenn ich gezielt etwas in die Finger nahm, wurde ich angesprochen, ob ich Hilfe benötige. Ein Nein wurde aber problemlos akzeptiert (man merkt, dass ich das auch anders kenne, oder?).

Am zweiten Tag fand ein Welcome-Apéro statt (Anreise ins Resort ist in der Regel Freitag bis Sonntag). Ich war erstaunt, wie viele Menschen kamen – und wie viele davon Repeater waren. Schnell merkte ich, dass es den meisten weniger darum ging, zu erfahren, was es im Resort so alles gäbe oder was sich evtl. seit dem letzten Besuch verändert hatte (es gab neue Flachbildschirme; Sensoren, die bei geöffneter Türe oder Fenster die Klimaanlage ausschalteten, WLAN im gesamten Resort) – viel wichtiger war den meisten zu sehen, wer noch da war. Einige kannte man, andere lernte man hier kennen und tauschte sich schnell aus: Welche Resorts hast du schon besucht? Wo gefällt es dir am besten? Was hast du als Nächstes vor? – Die vielgerühmte Hapimag-Gemeinschaft, die ich in der Werbung immer wieder antreffe bzw. in meinen eigenen Texten thematisieren soll, ist definitiv nicht nur Vision, sondern gelebte Erfahrung bei vielen. Und offenbar war die Gemeinschaft früher eher noch grösser: Nostalgisch erzählte man mir von gemeinsamen Grillabenden auf dem alten Dorfplatz des Resorts, wo ein riesiger Grill aufgestellt wurde, auf den jede/r das eigene Fleisch legte. Salat und Beilagen wurden angeschleppt und entweder selber verputzt oder gegen anderes eingetauscht. Als Animateur würde ich mir echt überlegen, ob man so etwas nicht wieder einführen sollte …  Hier wurden aber auch Ausflugsmöglichkeiten vorgeschlagen, die Animateure präsentiert und vieles mehr. Gut gemacht, nicht zu langfädig, unterhaltsam und informativ. Eine erste Idee setzte ich danach gleich um: Einen Spaziergang zur Cala Fornells, mit hitzebedingten Ziwschenstopps zum Trinken und Baden. Wunderschön – und mein Fitbit jubilierte!

Am dritten Tag hiess es wandern. Tanja, verantwortlich für die Aktivitäten, führte uns nach Es Capdella, in ein kleines Bergdorf. Erst war ich nicht sicher, ob ich das schaffe: Bergdorf klingt nach Aufstieg, was an sich kein Problem ist für mich – aber irgendwie muss man da ja wieder runter, und das könnte für mein Knie problematisch werden. Wird es aber nicht, versicherte mir Tanja, die Wanderung sei praktisch eben, was mich schon etwas amüsierte, aber hier auf Mallorca ist BERG eben relativ. Ich konnte nicht nur gut mithalten, ich war meist vorne mit dabei – ausser, wenn ich mich um eine Dame kümmerte, die sehr schnell unter der Hitze zu leiden begann (wir sind bei 34 ° um 11 Uhr gestartet). Statt nach geplanten 90 Minuten erreichten wir das Restaurant erst nach über 2 Stunden, und im letzten Drittel stresste es mich sehr, weil wir immer wieder auf andere warten mussten. So informierte ich Tanja, dass ich den Rückweg alleine und in meinem eigenen Tempo absolvieren werde – und über eine andere Route, durchs Valle Verde. Fredy, ein rüstiger 70jähriger, schloss sich mir an, 2 nahmen ein Taxi retour, die anderen nahmen den selben Weg wie beim Hinweg. Mittagessen war sehr üppig, obschon ich nur eine Vorspeise bestellt hatte – die ursprüngliche Bauernkultur Mallorcas führt zu gotthelf’schen Portionen! Zum Glück war der Rückweg etwas länger, so dass ich einige Kalorien gleich wieder verbrannte. Aber schön wars!

Der vierte Tag führte mich zu einem Wochenmarkt – wobei ich per Boot, Bus und zu Fuss unterwegs war und ein Teil des ursprünglichen, nicht-touristischen Mallorcas entdecken konnte.

Der fünfte Tag war faul: Ein Katamaran-Ausflug mit Schwimmen, Essen und Geniessen.

Am sechsten Tag erkundigte ich das romantische Mallorca mit Viajes San Francisco (im Transunion-Minibus) – unter der Leitung von Brigitte, einem bayrischen Urgestein, das sich mit 18 in Mallorca verliebte, beruflich erst aber noch andere Länder bereiste, bevor sie zurückkam. Seit gut 17 Jahren lebt sie nun auf der Insel und verströmt eine spürbare Begeisterung, die den ganzen Tag anhält. Sie zeigt uns nicht nur landschaftliche und architektonische Schönheiten, sondern erzählt Geschichten und Anekdoten, lässt uns an Kräutern riechen und frisch gepresste Öle kosten, serviert uns eigenständig das Mittagessen, das wir in einem umgebauten Schafstall in einer Finca geniessen – und hängt am Abend spontan eine Stunde an, weil an diesem Wochenende in Santa Poça die Schlacht der Rückeroberung von den Mauren re-inszeniert wird. Wir besuchen den mittelalterlichen Markt (wobei die Produktauswahl teilweise eher modern ist) und es gelingt mir, den probenden König (wenn auch etwas unscharf) zu fotografieren.

Am Rückreisetag muss ich mein Apartment vor 10 Uhr verlassen, kann aber das Gepäck einstellen und die Anlage bis 17 Uhr weiter nutzen für einen ruhigen Tag am Pool und in der Snackbar. Vor dem Transfer kann ich im Hallenbad duschen und mich umziehen – sehr angenehm. Mit etwas Verspätung treffe ich kurz nach 22.30 Uhr wieder in Zürich ein und erreiche, dank einem kurzen Spurt, den Zug via Zürich-Baden heim nach Zurzach.

Fazit:

Erholsame Ferien in einer gepflegten Anlage, in einem Teil von Mallorca, der so gar nicht an den Ballermann erinnert (selbst wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte, die Fancafés von Katzenberger und Drews zu besuchen). Tolle Gespräche mit Gästen, die teilweise seit 35 Jahren regelmässig in Hapimag-Resorts logieren – und das oft auch weiterhin vorhaben. Geschätzt wird die hohe Qualität der Unterkünfte, der Zugang zu Ferienwohnungen an so vielen unterschiedlichen Orten – das Gewohnte in ungewohnter Umgebung, wie es ein Gast ausdrückte. Bei vielen war dies auch eine gute Möglichkeit, die Kinder erstmals alleine bzw. mit Freunden verreisen zu lassen: Sie wussten, in einem Hapimag-Resort wären diese gut aufgehoben. Was nicht allen behagt: dass beliebte Resorts bei Eröffnung der Buchungszeiten (ca. 9 Monate vor Reisebeginn) schon ausgebucht seien. Viele verstehen nicht, wie das passieren kann: Frühbucheroptionen sind Belohnungen für Empfehlungen oder können durch sogenannte Rewards erworben werden, ein Loyalitätsprogramm für die Hapimag-Mitglieder, das aber offenbar nicht alle kennen oder verstehen.

Einige der Älteren machen sich etwas Sorgen, weil ihre Kinder oder Enkel die Genossenschaftswohnungen nicht nutzen wollen – und sie selbst auch nicht mehr so oft verreisen bzw. eher in der Nähe des Wohnortes bleiben. Die Mitgliedschaft kann zwar vererbt werden, aber nicht in allen Familien gibt es jemanden, der dies zu schätzen weiss. Der Verkauf der Anteilsscheine ist ebenfalls möglich, der Markt sei aber recht gesättigt (einige sagten: übersättigt). Ein Gast berichtete, er habe vor einiger Zeit ein Angebot angenommen, seine Anteilscheine an Hapimag zurückzugeben, statt Geld habe er Wohnpunkte gut geschrieben erhalten, die er jetzt bis 2017 zusammen mit seiner Frau “abwohne”. Diese Möglichkeit schien andere Gäste zu begeistern, ich weiss aber nicht, ob das überall möglich ist.

Ich selber werde aber wohl kein Hapimag-Mitglied werden, bei aller Freude an diesen Ferien:

Meine Ferien sind viel zu wenig planbar, ich verreise oft kurzfristig und schätze Hotelkomfort wie Zimmerservice etc. viel zu sehr, als dass ich mich auch in den Ferien um eine Wohnung kümmern möchte. Zudem bin ich als Selbständige auf einen funktionierenden und schnellen Internetzugang angewiesen, was hier leider nicht der Fall war (zu kleine Bandbreite, instabil bei zu vielen Zugriffen, nur ein Zugang pro Gast – und 2.5 Stunden Wartezeit, wenn ich WLAN erst auf dem iPhone und dann auf dem Laptop nutzen wollte).

Dennoch bin ich froh, kenne ich jetzt die einzigartige Hapimag-Welt auch aus eigener Erfahrung – und durch lebhafte Geschichten von Mitgliedern aus unterschiedlichen Ländern. Das wird mir beim Texten sicher zu Gute kommen!

 

Falls jemand jetzt Lust hat, Hapimag selber kennenzulernen:

Hier geht’s zu den Schnupperangeboten

Hier könnt ihr Infos anfordern

Und hier findet ihr Hapimag Paguera auf Facebook

 

Disclaimer:

Ich texte seit einiger Zeit für Hapimag. Normalerweise haben nur Mitglieder Zugang zu den Resorts. Diese erhalten je nach Anzahl Anteilscheinen pro Jahr eine gewissen Anzahl Wohnpunkte, die sie gegen Ferien eintauschen können. Zudem bezahlen sie jährlich einen Jahresbeitrag zum Werterhalt und für die Verwaltung. Da ich kein Mitglied bin, habe ich diesen Anteil nicht bezahlt – der wurde mir von Hapimag geschenkt. Bezahlt habe ich den Flug, die lokalen Kosten vor Ort (für Reinigung, Service etc.) und alle Mahlzeiten. Hapimag hat aber weder auf den Text noch auf die Fotos Einfluss genommen. Der Bericht stellt meine eigenen, subjektiven Erfahrungen dar. Relevant für das Hapimag-Angebot ist alleine deren Webseite.

Ein Gedanke zu „Hapimag-Resort Paguera, Mallorca“

  1. Ja, D A S ist Mallorca, wie ich es erlebt habe. Bericht und Fotos super. z.T. habe ich während meines Mallorca-Aufenthaltes die gleichen Fotosujets in der Umgebung von Paguera geschossen. Ein Wiedersehen auf der Insel lohnt sich.

    Papi

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