Heute Morgen erwachte ich noch früher als sonst, obschon es draussen sehr ruhig war. Ein Blick nach draussen zeigte, dass relativ dichte, graue Wolken aufgezogen waren, aber noch war es trocken. Ich chattete kurz mit der Katzentante, wusch meine Haare, und genoss dann mein Frühstück.
Da ich schlecht abschätzen kann, wie sich das Wetter entwickelt, entschied ich mich für einen Morgenspaziergang. Temperatur war angenehm, und ich wählte die Route flussaufwärts, vorbei an den Pferden, zum Ruderclub, und dann Richtung Spital, durch ein schönes Einfamilienhausquartier, zurück Richtung Zentrum. Hier hätte ich, wenn der Regen gekommen wäre, relativ schnell ein trockenes Plätzchen gefunden. War aber nicht nötig. Was ich dafür fand, an einem Ort, wo ich es wirklich nicht erwartet hatte: Einen Foodcart, der wunderbaren Kaffee anbot. Most welcome!
Was ich auch fand: Wunderbare Blumen, von denen einige betörend duften. Ich unterhielt mich darüber mit einer Dame, die gerade in ihrem üppigen Garten werkelte (es ist hier sehr einfach, mit Menschen ins Gespräch zu kommen), und ich hätte sogar welche pflücken dürfen. Liess es dann aber doch beim Fotografieren, da halten sie länger.
Was mir immer wieder auffällt: Nicht nur die Velofahren:innen, von denen ich ja bereits geschrieben hatte, sind hier sehr aufmerksam – auch die Autofahrer:innen. Selbst wenn ich nicht an einem gekennzeichneten Übergang stehe, halten die meisten an und geben sehr früh Handzeichen. Sehr angenehm!
Obschon mein Knie etwas zickt diese Tage, erreichte ich 10’000 Schritte vor 11 Uhr. Zurück im Camp zog ich mich leichter an, denn wie Calum gesagt hatte, wurde es warm und eher feucht. Ich machte es mir auf meinem Sitzplatz bequem, mit meinem wöchentliche Videokurs. Brauche nicht mal Kopfhörer – ich habe den Platz praktisch für mich alleine, viele sind heute Morgen abgereist.
Kurz nach 12 beschloss ich, dass es für mich Zeit wäre für ein Mittagsschläfchen. Ich hörte noch ein paar Tropfen aufs Dach fallen, aber als ich nach einer Stunde wieder aufstand um mich parat zu machen für unseren Ausflug, war es bereits wieder trocken. Allerdings hingen die Wolken immer noch bedrohlich tief.
Bianca und Freyja holten erst mich ab, dann Claire (hatte ich das letzte Mal falsch geschrieben), und wir fuhren zu Julians’s. Für mich gab es Griechischen Joghurt mit frischen Beeren und knusprigem Granola, Freyja spendierte ich eine Slushie, die beiden anderen genossen Eis mit Beeren. Wir wählten vorsichtshalber einen Tisch unter dem Vordach, und es tröpfelte auch immer mal wieder, aber wir schafften es dennoch, ein paar Runden 4 in a Row zu spielen.
Wir brachten Claire nach Hause, ich fuhr mit den anderen nach Edgecumbe, für einen faulen Restnachmittag, etwas Planung für unseren Ausflug nach Wellington und ein gemeinsames Znacht mit feinen Toasts, mit Belag nach freier Wahl. Ich verzichtete auf Spaghetti- oder Baked-Beans-Füllung und entschied mich für klassisch Schinken-Käse bzw. Salami-Käse mit Tomaten aus eigenem Anbau.
Während des Essens schloss der Himmel dann wirklich seine Schleusen auf, und auch jetzt, während ich dies schreibe, schüttet es wie aus Kübeln. Der Wetterfrosch im Fernsehen gab sich darob entzückt und betonte immer wieder, wie willkommen die Abkühlung sei. Ich fand die Temperaturen eigentlich ganz ok und sagte das auch, aber Calum meinte nur grinsend: «Du musst ja auch keinen Anzug tragen, im Gegensatz zu dem da.» Womit er natürlich recht hatte.
Immerhin sollte das Wetter ab Mittwoch wieder besser werden – was mir für unsere Bahnfahrt am Donnerstag noch gelegen käme. Aber wir werden so oder so das Beste daraus machen.
Für Morgen habe ich noch keine Pläne. Bianca hat Spätdienst, ich habe den ganzen Tag für mich. Evtl. treffe ich Heidi, habe sie mal angeschrieben. Ansonsten schaue ich mal, was das Wetter macht, und entscheide dann.
Einschlafen dürfte heute leicht fallen: Der Regen kreiert white noise wie aus dem Bilderbuch.
Liebe Lovey
habe deine Berichte erst heute entdeckt und lese sie heute abend gerne.
Alles Liebe und Gute
bei uns ist Winter und sehr kalt. Ständig unter Null
Daddy