Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt … Gestern durften wir uns noch freuen, dass wir bis Basel fahren dürften – und das Wetter wäre dafür perfekt gewesen. Aber dann standen wir letzte Nacht sieben Stunden vor der Schleuse in Strassburg. Drei hätte es leiden mögen, sieben nicht.
Der Cruise Manager war entsprechend gefordert – und leicht angepisst. Denn es fuhren hier zwar tatsächlich viele Schiffe, aber der Schleusenwärter hatte sich offenbar für jeden Kahn sehr viel Zeit genommen. Um halb drei sei klar gewesen, dass es zeitlich nicht reichen würde bis Basel. Nur: Busse zu organisieren für Breisach konnte er um diese Zeit ja auch nicht, da musste er warten, bis am frühen Morgen.
Für uns heiss das: Wir werden ab Breisach wieder mit dem Bus fahren, zurück zum Badischen Bahnhof. Ob wir, wie ursprünglich angekündigt, deswegen früher in Basel sein werden, wage ich noch zu bezweifeln – aktuell stehen wir wieder vor einer Schleuse, der letzten vor Breisach, wenn ich das richtig sehe.
Immerhin: So hatte ich die Gelegenheit, 3 herrliche Zeitraffer-Videos zu machen, bei der Schleuse Rheinau.
Je nu: Schifffahrten auf dem Rhein haben halt ihre Tücken! Und gut getan hat mir diese Auszeit allemal.
Korrigenda: Nach einem weiteren Kaffee und einem Besuch in einer Suite, die für Biopausen freigegeben worden war (was ich natürlich auch zum Fotografieren nutze), gab es noch eine weitere Schleuse. Kurz nach 11 Uhr parkierten wir in Breisach in der zweiten Reihe, neben einem A-Rosa-Schiff. Die beiden Kapitäne unterhielten sich über das langsame Vorgehen des Schleusenwärters (wenn ich es richtig verstanden habe, war aus Sicherheitsgründen nur eine Schleuse in Betrieb) und über die teils kleinen Schiffe, die das Schleusen offenbar nicht im Griff haben und endlos lange brauchen, bis sie alles so vertäut haben, dass es sicher ist. Herr Schweizer, unser Kapitän, meinte etwas resigniert, er glaube nicht, dass er diese Saison je bis Basel fahren könne …
Aber manövrieren kann der! Der hat das 135 m lange Schiff besser seitlich eingeparkt als ich seinerzeit meinen Punto. OK, ich hatte auch nicht so schicke 360°-Propeller, aber ich war dennoch beeindruckt.
Das Personal brachte unsere Koffer zu den Bussen, dann durften wir einmal quer durch die Konkurrenz und den Transfer nach Basel Badischer Bahnhof geniessen. Das Timing war, nach der langen Warterei und Rumsitzerei perfekt: 12:45 am Bahnhof, 12.53 Zug via Waldshut.
Begrüssung zu Hause durch meine zwei Tiger, die offenbar zur Selbsthilfe gegriffen und sich 2 Säckli aus der Vorratskiste gekrallt und zerbissen hatten. Und ich bewies mit meinem ersten Kaffee einmal mehr, wie berechtigt der berühmte Spruch war: Ferien, in denen Sie alles vergessen … Siehe Foto!
Ja, Du hast es ja trotz Überraschung bis nach Hause geschafft und Deine Stubentiger konnten Dich wieder voll in Beschlag nehmen. Erhol Dich gut und lebe von den schönen Erinnerungen. Nun, wenn schon das Wetter spinnt, dürfen sich auch Schleusenwärter Pannen im Ablauf leisten!
Liebe Grüsse
Daddy