Tunesien, 27. Dezember 2013

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Heute morgen war der Himmel wieder grösstenteils blau! aber es wehte ein starker Wind. In der Nacht hatte es offenbar recht heftig geregnet! aber, davon hatte ich nichts mitbekommen. Beim Frühstück traf ich Tamara und Christine! und wir hatten es recht lustig miteinander – auch wenn wir die ganze Zeit Tamis Verehrer abwimmeln mussten … Lange, blonde Haare Treiben die Männer hier zu seltsamsten Taten!

Gegen Mittag ging ich wieder spazieren, diesmal in die andere Richtung, der Promenade entlang. Auch hier finden sich wunderschöne Ornamente und Abfälle nebeneinander. Dem Strand entlang belästigen einen nur wenig Händler, auf der Strassenseite mit den Hotels sind sie aber wieder sehr aktiv. Kutscher wollen mich mitnehmen, Quadfahrten werden mit angeboten, einer will mir den schönsten Teppichboden zeigen …. Ich wende mein neuerworbenes Wissen an und antworte souverän mit barabara – verschwinde – auf arabisch? Funktioniert gut, werde mich bei Christine bedanken. Plötzlich stolpere ich, ein schwarzes, junges Kätzchen ist mir zwischen die Beine geraten. Als ich mich bücke, um mich streichelnd zu entschuldigen, schiessen ein gutes Dutzend weitere Katzen herbei, die meisten nur wenige Monate alt, alle hoffen auf Futter – und werden enttäuscht.

In einem Laden, der mit Supermarkt angeschrieben ist, will ich etwas Früchte kaufen, hat’s aber nicht. Der Besitzer will aber welche holen lassen, die seien in 5 Minuten da. Ich kaufe etwas Gewürz, wir plaudern ein wenig, die Zeit ist längst um – keine Früchte. Er rennt weg, spricht ein paar Läden weiter mit jemandem, kommt zurück, sie sei unterwegs … Nach 15 min reisst mein Geduldsfaden!mich will gehen. Da kommt ein Mann, die beiden sprechen miteinander, und der Besitzer meint strahlend zu mir: Das ist mein Bruder, er wird dich dahin fahren, wo du Früchte kaufen kannst. Ich lehne energisch ab. Ich steige doch nicht in Tunesien zu einem wildfremden Mann ins Auto! Wer weiss, wo der hin fährt, welche Geschäfte ich mir ansehen muss und wir ich mich freikaufen muss, um wieder ins Hotel zu gelangen? Beide sind – oder tun – sehr gekränkt, aber ich bleibe hart. Auf dem Rückweg ins Hotel treffe ich auf einen Obsthändler, er will mir Bananen, Mandarinen, Orangen, Nüsse und Kaktusfeigen verkaufen – für lumpige 25 Dinar, also 15 Franken! Ich weigere mich – so gerne ich frisches Obst hätte, aber das ist Abzocke der übelsten Sorte! Als ich weggehen will, läuft er mir nach, was ich denn zahlen wolle? Ich ziehe 10 Dinar aus der Hosentasche, das sei alles, was ich auf meinen Spaziergang mitgenommen habe. Er zetert und schimpft, aber ich sage cool: Zeig mir einfach, wieviel Obst du mir dafür geben kannst. Er räumt das meiste wieder weg, zum Schluss erhalte ich eine grosse und 5 kleine Kaktusfeigen, je 1 Mandarine, Orange und Banane. Für ihn immer noch ein gutes Geschäft, für mich eine akzeptable Menge Obst. Bin dennoch froh, dass ich das Theater in der Migros oder im Coop nicht jedes Mal durchexerzieren muss, wäre mir definitiv zu anstrengend!

Im Hotel gibt’s noch einen feinen Capuccino, bevor ich mich zu meinem obligaten Mittagsschlaf zurückziehe. Um 17 Uhr treffe ich die beiden Mellingerinnen zum Apéro, und wir haben es sehr lustig zusammen. Beim Nachtessen gibt es heute eine grosse Salatauswahl und sehr viele Desserts, die Hauptspeisen sind wie sonst auch: Diverse Gemüse, Pasta, Poulet, Truthahn und ein paar Schalen mit undefinierbarem Inhalt. Mit Salat, Currypoulet und gedämpftem Gemüse bin ich bestens bedient, etwas Pudding und Kekse zum Dessert sind eher schon zu viel.

Nun bin ich auf meinem Zimmer, schreibe und lese noch etwas, während unter mir in der Lobby die Liveband einheimische Musik spielt – ziemlich laut, ziemlich penetrant. Werde wohl noch etwas fernsehen und dann schlafen gehen. Der Wetterbericht für Morgen ist eher unerfreulich, Temperaturen von maximal 12 Grad…. Habe mich für ein Hamam-Treatment angemeldet, das dürfte wärmer sein …

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