Tunesien, Stephanstag

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Die Tunesier scheinen einen komischen Frühstücksgeschmack zu haben: Salat, Ratatouille, Pasta etc. gehören hier ebenso zum Angebot wie süsses Gebäck in zahlreichen Varianten. Als Eingeständnis an uns Europäer gibts einen komischen Käse, eine schweinchenrosa Streichwurst, die mutig mit Salami angeschrieben wird, und Eierspeisen sowie Joghurt. je nu! Frau ist ja anpassungsfähig …

Nach dem Frühstück will ich in der Lobby online gehen, treffe aber auf Tamara und ihre Mutter, die ich am Flughafen schon kennen lernte, und wir verplaudern uns fast 2 Stunden. Danach will ich ins Hallenbad, aber das ist schwierigér, als angenommen: Erst muss ich an der Réception eine Badtuchkarte kaufen, diese sollte ich bei einem der Animateure gegen ein Handtuch eintauschen – nur sind die nicht aufzufinden. Der Typ an der Thalassotheke ist sehr unfreundlich. Zwar hätte er hinter sich Tücher, aber dir sind für Gäste, die eine Behandlung gebucht haben. Also wieder an die Réception, aber die wiederholen nur, was sie vorher gesagt haben: Animateur – echanger. Ein Barmensch zeigt mir endlich das Büro der Animateure, aber das ist geschlossen. Ich werde langsam aber sicher grantig, schliesslich sagt das Vincci Lella Baya von sich, es sei ein Erstklasshotel. Der Barmensch erbarmt sich meiner, ich solle warten – und kehrt nach 10 min tatsächlich mit jemandem zurück, der einen Schlüssel hat und mir ein Tuch geben kann. Im Hallenbad ist der Boden überschwemmt! das Wasser ist wohl ca. 25 Grad warm, aber weder Düsen noch Sprudelbad sind in Betrieb. Ein Bademeister, der später auftaucht! spricht weder Französisch noch Englisch, setzt sich nur hin und schaut mit beim Schwimmen und Aquajogging zu. Sauna und Hamam habe ich noch nicht gesichtet, die werden wohl im Thalassobereich sein, und auf den Zerberus habe ich jetzt kein Lust.
Da mich der Bademeister auch anstarrt, als ich aus dem Wasser steige und auf der Liege lesen will, packe ich meine Sachen zusammen und will aufs Zimmer gehen. Dazu müsste ich aber mein Badetuch wieder gegen meine Karte eintauschen, und natürlich ist das Büro verschlossen. Zum Glück sehr ich einen der Animateure an der Bar, wo er mit 2 Frauen zusammen Servietten faltet. Nur: Der will mir nicht helfen. Die Animateure seien beim Mittagessen. Ich: Aber du bist doch auch Animateur? Er: Aber ich habe Pause. Die Animation ist von 9.30 bis 11.30 geöffnet. Ich: Ist aber nicht so hilfreich, wenn das Bad von 10 bis 15 Uhr offen hat und man dir Badetücher nur bei euch kriegt. Er: Ist nicht mein Problem – und dreht mir den Rücken zu. Gastfreundschaft geht anders …
Nach einem Mittagsschlaf gehe ich etwas spazieren und trinke Tee am Hafen, wobei ich alle Händler ignoriere und teilweise sogar die Ohrstöpsel montiere, weil mich dir Aufdringlichkeit nervt. Bei allem Verständnis, dass die Leute Geld verdienen müssen – aber damit vertreiben sie selbst solche Touristen, die vielleicht gerne in aller Ruhe durch die Läden flaniert wären ….

Viel tun kann man hier also nicht, somit werde ich mich wenigstens richtig ausruhen können und muss nicht Angst habe , etwas zu verpassen … So gönne ich mir vor dem angekündigten Galadiner einen Aperitif und verweile online.

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2 Gedanken zu „Tunesien, Stephanstag“

  1. ich verstehe es auch nicht wirklich … Ein Teil ist sicher schiere Verzweiflung, weil so wenig Touristen kommen und die Leute zu wenig verdienen. Sie versuchen, die wenigen, die kommen, zu melken. Dass sie damit auch diese vertreiben, realisieren sie offenbar nicht. und einem Mann gegenüber würden sie sich anders benehmen …

  2. Liebe Lovey
    warum sind die Leute in diesem Land so grantig? Haben Sie ev. von der Schweiz keine gute Erinnerung?
    Schade für Dich, hoffentlich kannst Du die Ferien trotzdem etwas geniessen.
    Es liebs Grüessli
    Dorli

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