#Nordlandreise, Tag 13: Heimkehr

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Wie erwartet war die Nacht relativ kurz: Nach der Show hatte ich noch den Blog aktualisiert und war am Hochladen – wiederum sehr, sehr langsam, aber immerhin. Nur noch ein Milimeter des Balkens fehlte (nach fast 29 Minuten Ladezeit), da kriegte ich eine Fehlermeldung: Due to the beginning of the disembarkation process, WIFI has been shut don. Herzkäfer!
Wie erwartet war es in den Gängen noch lange Zeit relativ laut: Die Leute stellten ihre Koffer vor die Kabinen, die Heinzelmännchen holten sie ab; Gäste verabschiedeten sich wortreich von einander, als würde am Morgen keine Zeit mehr bleiben. Im Fernseher wurde die Abschiedsshow wiederholt, so dass ich euch doch noch ein Foto des Käptens schicken kann. Dank des Rotweins blieb ich aber trotz des Gewusels gelassen und schlief irgendwann ein. Geweckt wurde ich von der Durchsage des Ersten Offiziers, dass wir in Kopenhagen angekommen seien und dass mit der Auswasserung begonnnen werde. Die waren aber zackig! Trotzdem reichte es noch für ein kleines Frühstück, während die Individualreisenden das Schiff verliessen und ihre Koffer zusammensuchten. Etwas früher als angekündigt wurden auch wir rauskomplimentiert, so dass wir noch vor 10 Uhr am Flughafen waren. Damit hatte ich auch genügend Zeit, um ein Schadensformular auszufüllen: Beim Verladen oder beim Transfer zum Flughafen wurde der Teleskopgriff des Koffers vermurkst und brach ab – offenbar beim Versuch, ihn mit Gewalt wieder einzufahren, nachdem er zuerst zu weit herausgezogen worden war. Mal sehen, was die Versicherung dazu sagt …

Einchecken verlief bei mir problemlos, aber einige Menschen haben mit den Automaten schon ihre Probleme. Da wurde viel geschimpft und gepröbelt (nicht immer in dieser Reihenfolge) und nur wenig Personal leistete Hilfe, wenn jemand gar nicht zurecht kam. Obschon ich selber ein grosser Fan des Self-Checkins bin (schon nur, weil man so auch seinen Koffer viel früher abgeben kann) fände ich es sinnvoll, wenn ein Check-in am Schalter für ältere oder weniger technik-affine Menschen weiterhin möglich wäre.

Ich nutzte die Zeit, um etwas durch den Flughafen zu schlendern, kaufte für Monika Zigaretten statt eines Pullovers (die Dänen sind offenbar auch nicht breit in den Schultern) und für mich ein Sandwich, dann ging ich durch die Security, um noch etwas zu lesen. Erstaunlicherweise waren schon sehr viele Gäste am Gate, so dass alle Sitzplätze besetzt waren. Umso überraschter war ich, dass ein vielleicht 20-/25-jähriger Jüngling aufstand und mir seinen Sitzplatz anbot. ICH WERDE ALT! Und dabei fühle ich mich zur Zeit fitter denn je … Aber nett war’s schon, irgendwie.

Der Flug verlief recht ereignislos, bei Kaffee und Mövenpickglace, und gerade, als ich die letzte Seite meines Buches gelesen hatte, leitete der Pilot die Landung ein. Da ich eine gehbehinderte Frau auf dem Weg zur Gepäckausgabe unterstützte, kamen wir nur langsam vorwärts – aber gerade rechtzeitig, um die ersten Koffer zu sehen. Ich hievte ihre Sachen auf ein Wägeli, so konnte sie alleine zum Ausgang gehen, wo ihre Tochter sie erwartete. X-Kilos Mitrbingsel zu transportieren ist nicht einfach, wenn man sich eben erst den Fuss gebrochen hat … Mein eigenes Empfangskomitee liess auf sich warten: Die Swiss hatte unsere Ankunft erst für Terminal 2 angekündigt und erst in letzter Minute geändert, so dass Monika quer durch den FLughafen staben musste – wie sich erwies, auch mit lädiertem Fuss: Ihre Ferse spielt seit einigen Tagen verrückt. Gemein, so was! Aber wir haben uns gefunden, und ich genoss es, derart willkommen geheissen zu werden. Bei Kaffee und Wasser konnten wir so erste Eindrücke austauschen, bevor ich in die Engelburg weiterreiste, wo mich meine Tiger enthusiastisch begrüssten – so enthusiastisch, dass ich das Auspacken auf heute verschoben hatte, denn einhändig geht das eher schlecht. Meine Katzentante hat voll eingeschlagen: Selbst Bonsai, die sehr wählerisch ist, wem sie sich zeigt, war offenbar vor erstem Tag an von Bernadette begeistert und liess sich ab un zu von ihr sogar die Tropfen geben, die sie wegen ihrer Zungenentzündung noch nehmen sollte. Danke für die Fürsorge, liebes Katzentanti!

Was mir auch auffiel:
Obschon ich ja noch nicht so lange hier wohne, habe ich mich richtig auf meine Heimkehr gefreut – nicht nur auf meine Wohnung in der Engelburg, auch auf Bad Zurzach selbst, auf die herbstlichen Spaziergänge dem Rhein entlang, auf Kaffeeklatsch in meinem Zaubergarten oder bei Gabi im Ochsen. 

So gut mir die Reise gefallen hat: Hier ist es auch schön!

Und wenn ich mal Sehnsucht nach dem Schiff haben sollte, falte ich meine Frotteetücher … Danke, Simfin, für diesen Link: How to Fold Towels