Eigentlich war für heute Nichtstun vorgesehen, da ich die letzten zwei Wochen sehr viel um die Ohren hatte – und die hohen Ozonwerte und die Hitze mich stark belasten. Nur: Ich kam innerlich nicht zur Ruhe … Also tat ich das, was ich meistens in solchen Fällen mache: Ich suchte nach Wasser! Auf, in oder neben dem Wasser kann ich am besten entspannen. Regibad und Thermalbad kamen aber nicht in Frage – Wetter plus Sonntag plus Ferien heisst Gedränge … Spazieren dem Rhein entlang? Schön, aber zu anstrengend. Also: Fahren lassen!
Ich nahm den Zug nach Zürich (erfreulich leer) und spazierte zügig zum Bürkliplatz, vorbei an einigen Touristinnen und Touristen, vorwiegend aus Indien. Mein Timing war perfekt: Die Stadt Zürich war gerade parat zur grossen Rundfahrt – hinter mir wurde der Steg eingeholt. Nicht wirklich überraschend, dass ich auch hier nicht alleine war, aber oben in der ersten Klasse gab es draussen noch genügend freie Plätze. Also eincremen (der Fahrtwind kann trügerisch sein) und dann geniessen:
“Mein” Kellner war super aufgestellt und freundlich, vor allem auch zu den wenigen Kindern an Bord. Aus den tiefen seiner Taschen oder dem Portemonnaie zauberte er für sie Kambi-Brätzeli hervor. Einmal mehr genoss ich es, so nahe von zuhause absolutes Ferienfeeling zu geniessen!
Auf der Insel Ufenau stieg ich aus – etwas, was ich bis jetzt noch nie gemacht hatte. Es gibt einen schönen Weg rund um die Insel – ein Teil davon ist auch für Rollstühle oder Kinderwagen geeignet. Kurz überlegte ich mir, ein Bad zu nehmen (Bikini hatte ich an, Mikrotuch im Rucksack), aber irgendwie hatte es mir an den schönen Plätzen zu viele Leute – oder zu viele Vögel, vor allem auch Jungenten, die ganz aufgeregt schnatterten und die ganzen Menschen eher doof fanden. Also setzte ich mich einfach mal hin, lauschte dem Plätschern der Wellen und den zahlreichen Vogelstimmen. Auch schön!
In der Kirche St. Peter und Paul setzte ich mich für eine kurze Meditation hin und bewunderte die Fragmente der Wandmalereien. Sie stammen, wie ich später nachlas, aus verschiedenen Epochen, von daher waren meine Versuche, mir das als Ganzes vorzustellen, von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Kurz bevor ich wieder am Schiffssteg ankam, meldete sich die Stadt Zürich mit lautem Horn an – sie war inzwischen auf dem Rückweg. Ich entschied mich, sie ohne mich weiterfahren zu lassen, und das nächste Schiff zu nehmen – die Insel wird bis abends um 10 Uhr recht häufig angefahren (hatte ich mich natürlich vor dem Aussteigen erkundigt, wollte ja nicht nach Rapperswil schwimmen müssen. Die freundliche Matrosin meinte denn auch, das wäre ohnehin eine schlechte Idee – von der hinteren Seite der Insel aus wäre das nächste Ufer näher!).
Den Rest der Strecke bis Rapperswil legte ich mit der Pantha Rhei zurück. Die Zeit reichte gerade für ein feines Kati, mit Brezeli auch für mich, und einem willkommenen Glas Wasser dazu. Kurz überlegte ich mir, ob ich nun noch ins Schwimmbad gehen, mir bei Dieci eine Glace holen oder doch lieber eine Runde mit dem Riesenrad fahren sollen, entschied mich dann aber gegen alles: Es war zu heiss und hatte hier definitiv zu viele Menschen. Also spazierte ich zum Bahnhof und liess mich zurück chauffieren.
So schön der Ausflug war:
Auch der Zürichsee ist mit über 25 ° C viel zu warm, der Pegelstand eher tief. Erschreckend: Auf der Karte der Wassertemperaturen gibt es im Kanton Zürich Gewässer mit 28 Grad. Da haben Fische wohl keine Chance mehr … Aber Abkühlung oder Regen ist keine in Sicht. Immerhin sollen die Nächte etwas Abkühlung bringen. On verra …
Hallo Schnüff,
Das war das einzig Richtige, was Du getan hast. Die Insel Ufenau habe ich als kleiner Knirps noch in schwacher Erinnerung. Als ich in Rapperswil durch pro juventute bei einer Familie in den Ferien war, fuhren wir mit dem Paddelboot auf die Insel zum Zelten.
Daddy