Heute ist Faulenzen angesagt … Bereits gestern hatten wir entschieden, es etwas ruhiger anzugehen, da mich das Fahren doch sehr ermüdet. Therese hat uns Tipps gegeben, wie wir einen Skulpturengarten und einen Landschaftsgarten in kurzer Fahrzeit erreichen könnten (mit nur einem Pass dazwischen), aber dann wurden wir heute morgen vom Regen geweckt und entschieden uns um: Erst ein spätes Frühstück, dann eine Fahrt ins Städtchen, wo wir Luc’s Souvenir zu finden hofften, etwas spazieren – aber so, dass wir im Notfall schnell wieder unter Dach kämen.
Das Frühstück dehnte sich auch etwas aus, weil wir Antje und Armin aus Hamburg kennen lernten, die mit ihrem VW-Bus-Camper hier gestrandet sind. Das Ersatzteil wird erst morgen eintreffen, so sitzen sie hier fest. Wir haben uns angeregt unterhalten, und ich fuhr Antje kurz in die Garage, um aus dem Camper ein paar Sachen zu holen: Gummistiefel, Spiele – was man so braucht, um einen verregneten Tag tot zu schlagen …
Danach fuhren Fran und ich aber los. Im Zentrum von Kenmare, gleich neben einer wunderschönen Kirche mit herrlichen Glasfenstern und tollen Schnitzereien, parkten wir unsere Rumpelkiste und starteten die Besichtigungstour. Das Städtchen ist eine kunterbunte Mischung aus Tradition und Moderne, als Ganzes gesehen nicht wirklich schön, aber mit vielen reizvollen Eckchen und einzelnen Gebäuden, die herausstechen. Da hier sehr viele Touristen übernachten, die den Ring of Kerry befahren, gibt es auch zahlreiche Souvenirhops, mit mehr oder minder nützlichen Dingen wie zum Beispiel einem original irischen Trinkerhut – mit eingebautem Flaschenöffner. Fran bevorzugt allerdings neckische Boxhershorts und Schäfchenpijamas!
Auf unserer Runde entdecken wir einen herrlich ursprünglichen Pub mit einer super freundlichen Bedienung – und da gibt’s heute Abend Livemusik. Werden wir uns gönnen!
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Nach unserer Siesta haben wir Antje und Armin gefragt, ob sie Lust hätten, mit uns ins o’Donnabhains zu kommen. Sie hatten, wollten aber auch noch was essen, also fuhren wir etwas früher los. Die hatten uns extra einen Tisch reserviert, obschon es mittags noch hiess, so was gäbe es bei ihnen nicht. Innert Kürze war der Pub voll, und der Sänger begann sogar pünktlich – für irische Verhältnisse eher erstaunlich.
Cormac O’Mahony hatte alle Klassiker drauf – teilweise in sehr eigenständigen, witzigen Arrangements – aber auch eigene Songs, die teilweise SEHR frech waren. Einige der Texte waren so schräg, dass man deren Entstehung nur dem reichlich genossenen Whisky zuschreiben konnte, z.B. das Lied über die 7 alten Frauen, die 7 Tage in einer öffentlichen Toilette eingeschlossen waren … Oder die Geschichte der untreuen Frau, die ihren Mann mit Kräutern erblinden liess, in der Hoffnung, er würde in den Fluss fallen, was leider nicht (oder nicht schnell genug) geschah, worauf sie etwas nachhalf – dabei aber selber ums Leben kam. Die Moral von der Geschichte: Du kannst deinem Mann das Augenlicht rauben und du kannst ihn dann ertränken – nur solltest du dabei darauf achten, dass du ihn von HINTEN stupst, damit du nicht unter ihm ersäufst …
Die Stimmung im Pub war super – das Licht leider weniger … Lasse die Fotos und Videos dennoch so im Album, als Stimmungsbilder taugen sie allemal.
Auch der Nachwuchs hat fleissig mitgemacht: Video 3