Napier – Tag 14, Vormittag

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Unser zweibeiniger Wecker sorgte zuverlässig dafür, dass wir am Morgen rechtzeitig bei den Grosseltern und deren Freunden eintrudelten. Ich selber hatte sehr gut geschlafen, plumpste nur bei meiner nächtlichen Pipipause recht unsanft aufs Bett, weil ich vergessen hatte, wie tief dieses war. Bianca und Calum hatten es da schwieriger: Erst wollte die Kurze, obschon übermüdet, partout nicht einschlafen, dann knickte das offenbar nur extrem provisorisch reparierte vierte Bein des Bettes weg … Für Bianca, die sich schon bei der Ankunft über den Zustand des Hauses geärgert hatte (Abfall der Vormieter war noch da, die Vermieterin klopfte am Abend, um einen Teil der Wäsche abzuholen und mehr), waren das weitere Minuspunkte für das Haus. Meine kamen etwas später dazu, als Calum berichtete, dass wir Flöhe im Haus hätten. Und zwar offenbar nicht erst seit kurzem – in einem der Schränke hatte er neben Ameisengift (die Viecher sind hier überall eine Plage) auch hochpotente “Flea Bombs” entdeckt. Den ersten Biss hatte er schon am Abend bemerkt, da aber noch gedacht, er habe sich diesen beim Herumtollen im Gras mit Freyja eingefangen. Hatte er nicht, denn er entdeckte den Übeltäter bzw. dessen Verwandte später im Haus. Von wegen “Shakespeare in Love” – das Haus mutierte zum Gruselhaus, auch für mich. Zum Glück verbrachten wir da kaum Zeit …

Im Haus von Lindsey und Garys Tochter (ich hoffe, ich habe das richtig geschrieben) hatten diese zusammen mit Marion und William bereits ein richtiges englisches Frühstück vorbereitet – mit allem, was dazugehört. So gestärkt, liess ich mich von Calum in die Stadt fahren, um mir die viel gerühmten Art-Deco-Fassaden anzusehen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Nicht nur die Fassaden waren wunderschön, auch die Arkaden zeigten noch den Charme der vergangenen Zeiten. Führungen gäbe es hier im Bus, mit Guides, die Kleider aus der Blütezeit tragen, im Vintage-Car oder einer Art Trike. Ich zog dennoch lieber zu Fuss los – hatte mich ja am Vortag kaum bewegt. Das Wetter war angenehm warm, auch wenn der Wind auf der offenen Promenade etwas stark war. Ich genoss das Flanieren, beobachtete die Leute, freute mich über die zahlreichen Wandgemälde und Graffiti und blickte natürlich auch in den einen oder anderen Laden rein. Gekauft habe ich nur wenig: Ein paar Bonbons für die Kinder, Souvenirs für die Mädchen. Offenbar haben die Leute auch hier dem Plastik den Kampf angesagt: Es gibt erstaunlich vieles offen zu kaufen und überall erinnern Plakate daran, dass man seine eigene Tasche mitbringen oder die Mehrwegtaschen auch wirklich mehrmals nutzen soll.

Nach einer Pause bei Kaffee (riesig) und Kuchen (winzig) liess ich mich von Calum wieder abholen – ein Service, den ich extrem schätze. Mein Timing war offenbar super: Erstens spielt in dem Moment gerade das Glockenspiel im Park neben dem Parkplatz  (siehe Video bei den Links) – und der Rest der Truppe wollte kurz danach einen Abstecher in eine Brauerei machen. Ich war herzlich eingeladen, mich anzuschliessen (Fortsetzung folgt in einem eigenen Post).

 

Weiterführende Links:

Art-Deco Capital Napier
https://www.napier.govt.nz/napier/about/art-deco/

Glockenspiel Napier
https://www.youtube.com/watch?v=wXvrxBgDqy0

 

Ein Gedanke zu „Napier – Tag 14, Vormittag“

  1. Mich juckt es überall. Hoffentlich haben sich alle gut erholt und Du Deine Fassaden bestaunt-
    Schöne, eindrückliche Bilder.

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