Napier – Whakatane: Tag 15

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Ganz vergessen: Am Abend des zweiten Tages hatte es an unsere Zimmertür geklopft. Jemand – vermutlich die Tochter der Vermieterin – brachte uns einen Tankgutschein im Wert von 60 Dollar, wegen der „Unannehmlichkeiten“. Wenn ich das richtig verstanden habe, hatten entweder Marion oder die Kinder online reklamiert. Immerhin …

Wir waren trotzdem nicht traurig, als wir am Morgen zusammenpackten. Was aber wirklich nur am Haus lag, denn die Gegend ist extrem hübsch und bietet sehr viel. Bianca könnte sich gut vorstellen, da zu wohnen, und auch Calum Eltern denken offenbar gerne an ihre Zeit da zurück und schätzen die Ausflüge zu den Freunden in der Gegend sehr. Calum selber ist allerdings sehr stark mit Whakatane verbunden. Und da er eben erst eine neue Stelle antritt, gekoppelt an eine Weiterbildung, werden sie wohl noch eine Weile hier bleiben. Spätestens wenn sie wirklich ein Haus bauen wollen, müssen sie sich wohl entscheiden. Wobei es bei der aktuellen Wohnungssituation relativ leicht ist, neuere Häuser zu verkaufen – schwieriger ist das bei älteren, in die viel investiert werden muss.

Calum spielte einmal mehr erfolgreich Auto-Tetris und stapelte alles, bis auf das Kühlzeug, im Auto, bevor wir zum letzten gemeinsamen Frühstück fuhren. Bei schönstem Wetter genossen wir ein weiteres reichhaltiges „English breakfast“, diesmal inkl. Tomatenspaghetti und Baked Beans, um uns durch den Tag zu bringen 🙂

Wir holten die Kühlbox ab, hinterlegten den Schlüssel und fuhren an die Strandpromenade, wo Bianca und Calum noch Freunde treffen wollten. Gemäss Gary hätte sich auch ein Besuch im Museum gelohnt, wo ich mehr über die Geschichte der Stadt hätte erfahren und eine Hundertwasser-Ausstellung bewundern können. Mir war das gar nicht bewusst, dass Hundertwasser ab 1973 in Neuseeland gelebt hatte. Allerdings ein ganzes Stück weit weg, in Kawakawa, wo auch ein besonderes Vermächtnis steht: Die Hundertwassertoilette – die meistfotografierte Pipibox Neuseelands, wenn nicht sogar weltweit (siehe Links).

Da wir prachtvolles Wetter hatten, nutzte ich die Gelegenheit lieber für einen weiteren Spaziergang, der Promenade entlang Richtung Cruise Terminal. Hier gibt es wunderschöne Spielplätze, einige geschützte (und damit zum Schwimmen geeignete) Sandbuchten, viele Picknickgelegenheiten – und dahinter hübsche Strandhäuschen, meistens wohl Ferienhäuser.

Natürlich wollte sich auch Freyja die Gelegenheit zum Schaukeln nicht entgehen lassen und so trafen wir uns alle auf einem Spielplatz wieder. Ein Paar sorgte hier mit riesigen Seifenblasen für zusätzliches Vergnügen. Mit Stricken, die sie zwischen zwei Stöcke gespannt und unterschiedlich geknotet hatten, schufen sie grosse und kleine Zauberkugeln, welche die umher rennenden Kinder mit Freude ploppen liessen. Ausser Freyja, die sich kaum von den Schaukeln losreissen konnte und allenfalls die Sitze wechselte 🙂 Ich habe noch nie ein Kind gesehen, das so ausdauernd und hingebungsvoll schaukelt. Und dabei macht es sich die Bohne einfach: Sie lässt sich schubsen! Die Beinkoordination gelingt erst im Ansatz: Das mit Beugen und Strecken kennt sie zwar, aber sie macht das, wenn überhaupt, im Wechselgang, als ob sie durch die Luft rennen würde. Geht aber wohl nicht mehr lange, schliesslich hat sie ja nun nicht nur Zuhause, sonder auch bei den Grosseltern ein privates Übungsgelände. Sie liess sich nur unter Protest einsammeln, obschon sie recht müde war: Kaum sassen wir im Auto, für die Rückfahrt, schlief sie ein und wachte erst auf, als Calum in einer etwas engen Kurve ungewohnt abbremsen musste.  Dank „Sam I am“, auf dem von Bianca bestens vorbereiteten iPad, verlief aber auch der Rest des Weges recht friedlich … Wir machten nur eine kurze Pipipause bei einer Imkerei mit Café, wo sich ein Huhn frech mitten auf die Einfahrt gesetzt hatte und partout keinen Schritt bewegen wollte.

Am frühen Nachmittag luden die Kinder mich im Camp ab, wo ich von meinen Nachbarn freundlich begrüsst wurde. Ich ging direkt ins Bad und packte meine Sachen da aus, auch die Kleider, die ich trug, und wusch alles – inklusive Schuhe. Just in case … Dann setzte ich mich im Badekleid auf die Terrasse: Es war um 28° warm, recht windstill, und ich genoss das sehr, während ich anfing, Fotos zu bearbeiten. Als es kühler wurde, spazierte ich noch etwas rum, bevor ich mir ein Nachtessen bastelte: Suppe, Käse- und Lachstoast.

Herzlichen Dank, Bianca und Calum, fürs Organisieren dieses Ausflugs, mit all dem Drum und Dran, das für euch mehr Arbeit als Vergnügen war. And Thanks to Marion, William, Lindsey and Gary to have me there, feed me, let me play with you and have a really good time!

Weiterführende Links:

Promenade Napier
https://www.hawkesbaynz.com/see-and-do/attractions/family-attractions/marine-parade/

Hundertwasser-Toilette
https://www.deutschlandfunk.de/hundertwasser-toilette-in-neuseeland-ein-buntes-und-gar.1242.de.html?dram:article_id=303354

Banana Game
https://www.thewarehouse.co.nz/p/bananagrams-game/R1358130.html