#Nordlandreise, Tag 7: Auf See

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Irgendwann, wenn die autorisierte Biografie von Joanne K. Rawling raus kommt, wird die Welt erfahren, dass diese in jungen Jahren auf einem Kreuzfahrtschiff gejobbt und sich dabei mit schöner Regelmässigkeit verlaufen hat. Worauf sie, an einem besonders anstrengenden Tag, wütend geschimpft haben soll: I’m sure someone is moving those bloody stairs around! Aus diesem Frust heraus entwickelte sie das Motiv der ständig sich umstellenden Treppen in Hogwarts – woraus dann Harry Potter entstand, den Rest kennt ihr … Immerhin: Mein Schrittzähler freut sich sehr, denn  mit Ausnahme von gestern hatte ich bis jetzt immer zwischen 11000 und 14000 Schritte und bis zu 30 Stockwerke – täglich, wohl verstanden.

Heute muss ich dafür aber arbeiten, denn wir haben einen Seetag, was heisst: Faul herumsitzen, lesen, essen, Musik hören, schreiben … Natürlich könnte ich auch an einer der zahlreichen Aktivitäten teilnehmen: irgendwelche Quizzes, Karten- oder Brettspiele, Schaukochen etc., aber im Moment reizt mich nichts davon. Also habe ich mich nach einem Minifrühstück ins Fitnesszentrum begeben – und war überrascht, wie viele andere die selbe Idee hatten. Bis jetzt war da oben nicht gerade Hochbetrieb. Die Laufbänder waren alle besetzt, also wich ich auf Crosstrainer und Rad aus, obschon mir beides viel zu langweilig ist. Hier kam noch etwas anderes dazu: Obschon das Schiff sich wirklich nur leicht bewegt, wurde mir auf den Geräten schwindlig, so dass ich die Übung nach rund 15 Minuten abbrach. Stattdessen holte ich mit einen Pulli und ging aufs Aussendeck walken. Das Wetter ist nicht gerade grossartig: Stark bewölkt, relativ windig, aber trocken. Die Distanz konnte ich allerdings nicht berechnen: Der Seetag wird für verschiedene Revisionsarbeiten genutzt, so dass immer wieder Teile des Decks gesperrt werden. So kann  man keine ganzen Runden walken, sondern muss immer wieder umdrehen. Da mein Fitbit auf 7000 Schritte kam, dürften es um 5 km gewesen sein. Und das vor 10 Uhr Ortszeit …

Inzwischen war ich in der Bibliothek, um mein Buch umzutauschen, und sitze jetzt in der Star Lounge, weil es da etwas ruhiger ist als an den meisten Orten auf dem Schiff.

Apropos Schiff:

Die Norwegian Star wurde in Deutschland erbaut, in der Meyer Werft in Papenburg, und lief 2001 vom Stapel.  Im Einsatz war das Schiff erst rund um Hawaii, ab 2004 operierte sie von der Nordküste Amerikas aus, wohin sie nach dieser Tour auch wieder zurück kehrt. Bei voller Auslastung finden hier 2348 Passagiere Platz – am vornehmsten logieren die Gäste in den zwei Privatsuiten auf Deck 14, mit eigenem Garten und Patio. Im Vergleich zu anderen Schiffen, auf denen ich bereits mitfuhr, rangiert NCL mit der Norwegian Star im Mittelfeld: Das Schiff ist sauber und gepflegt, das Personal extrem freundlich, aber trotz einer Überarbeitung 2011 wirkt das Mobiliar teilweise recht altmodisch und abgenutzt. Das Essen ist ansprechend, aber nicht hervorragend, und wird – zu minntest im Market Place – recht lieblos präsentiert. Vielleicht sollte ich doch einmal in einem der anderen Restaurants essen, um zu sehen, ob es da stilvoller zu und hergeht?

Mehr über die Norwegian Star werde ich übrigens am letzten Seetag erfahren: Ich habe einen der 30 Insider-Plätze ergattert und werde hinter die Kulissen des Schiffes sehen und in einigen Bereichen auch fotografieren dürfen. Jetzt aber gehe ich erst mal Kaffee trinken. Cheers, everyone!

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Sodeli, viel mehr gibt es heute nicht zu berichte: Habe ein Mittagsschläfchen gemacht, ein Buch gelesen, war im SPA und habe mir einen Käseteller aufs Zimmer bringen lassen, an dem ich auch Morgen noch zu knabbern habe. Zum Glück habe ich eine Minibar im Zimmer! Morgen habe ich meinen längsten Ausflug: Iceland through the photographer’s lense. Freue mich riesig – und hoffe, es bleibt trocken …