Whakatane – Tag 2

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Ich habe wunderbar geschlafen: Mein Bungalow steht super günstig, in einer separaten Reihe zwischen Damm und Zugangsstrasse zu dein Zeltplätzen, wo nachts keiner durchfährt – und die Autos tagsüber mit 10 km/h durchschleichen. Geweckt wurde ich von Vogelgezwitscher … und Regen. Da ich keine Eile hatte, gönnte ich mir erstmals einen Kaffee, ärgerte mich mit dem Computer rum, weil die technischen Probleme mit dem Schreib-Lounge-Blog immer noch bestanden, las mich durch meine Timeline und gönnte mir dann ein feines Frühstück aus Biancas Vorräten. Wobei ich das Brot ziemlich malträtierte: Es ist ein typisch englisches, weiches Brot – und zum Schneiden steht mir hier nur ein normales Ess-Messer zur Verfügung. Abreissen erwies sich schliesslich als die zielführendste Taktik.

Gegen 10 verabschiedete sich der Regen und ich spazierte dem Fluss entlang ins Stadtzentrum. Das ist ein wenig, als ob du in einem Live-Meditationsvideo mitwirkst: Wunderbare Landschaft, das Rauschen des Windes, die Vögel … Ich musste lachen: Wenn ihr mich vor der Abreise gefragt hättet, wie Whakatane klingt, hätte ich das nicht beschreiben können. Aber wieder erkannt habe ich das sofort!

Ich liess mir Zeit, besuchte ein paar Punkte, an die ich mich von 2016 erinnerte und liess mich treiben. Gegen Mittag ging ich in einen Supermarkt, um noch ein paar Dinge zu kaufen und zu sehen, wie ich das mit meinen Karten gebacken kriegte: Am Flughafen und beim Einchecken im Holiday Park brauchte ich jeweils mehrere Anläufe und konnte schliesslich nicht die Karte meiner Wahl benutzen. Was etwa blöd war, weil ich genau die Karte NICHT nutzen konnte, auf der ich einen grösseren Betrag einbezahlt hatte, weil die das letzte Mal am besten funktioniert hat. (Liebe Kartenhersteller, an dieser Stelle ein dringender Aufruf: Einigt euch mal auf einen gemeinsamen Standard. Danke!) Die Dame an der Kasse war sehr geduldig mit mir, und wir hatten den Dreh schnell raus. Visa mit Unterschrift geht problemlos (PIN nicht). Und Postcard geht super zum Beziehen von Bargeld – was mir auch recht ist, denn hier wird noch viel mehr als bei uns Cash bezahlt.

Der Supermarkt ist übrigens riesig, das Obst- und Gemüsesortiment überwältigend, auch wenn Callum auf meine Begeisterung hin meinte, das sei meist zweitklassige Ware – die Erstklassprodukte würden alle exportiert. Mir wird es hier jedenfalls gut gehen! Beim Eingang steht ein Korb voller Früchte, aus dem die Kinder sich gratis bedienen dürfen. Und in einem Teil des Supermarktes gibt es unverpackte Ware: Müsli, Getreide, Nüsse und mehr. Das sei hier immer mehr im Kommen, meinte Bianca. Find ich gut!

Als ich aus dem Supermarkt rauskam, regnete es wieder in Strömen. Ich war nicht die einzige, die etwas verdutzt aus der Wäsche guckte – der Wetterwechsel kam auch für andere überraschend. Ich setzte mich auf eine Bank und wartete ab, das würde ja wohl kaum ewig dauern … Tat es auch nicht, und ich machte mich schon kurz darauf auf den Rückweg. Hier blühen Rhododendren in vielen Farben und unbekannte Bäume, die schönsten in tiefem Violett. Gibt ein paar hübsche Fotos.

Zurück im Bungalow zeigt mein Schrittzähler bereits 12’000 Schritte, sodass ich mir ohne schlechtes Gewissen ein Mittagsschläfchen gönne und danach etwas lese, bevor ich zu den Kindern rüberspaziere, um mit ihnen zu essen. Bianca hat Kürbissuppe gekocht für uns beide, Callum und Freyja essen Chicken and Fries.

Mein Patenkind ist mitten im Trotzalter:
Nein und Ich WILL aber sind aktuell ihre Lieblingswörter. Sie reizt Grenzen aus bis zum Gehtnichtmehr – und ist dann immer wieder überrascht und wütend, dass das Konsequenzen hat. Da sie natürlich noch nicht abschätzen kann, wie riskant einige ihrer Manöver sind (weil zwischen dem, was sie will und wo sie steht, zum Beispiel Autos fahren), muss man echt aufpassen auf das Energiebündel. Wird sicher nicht langweilig 🙂 Grinsen musste ich über die Wahl ihrer Gutenacht-Videos: Da schaut sie am liebsten, wie Kuchen gebacken werden. Und nein, wir sind nicht blutsverwandt!

Bianca, Callum und ich haben dann noch die diversen Weihnachtsfeierdaten koordiniert, damit ich jeweils die richtigen Geschenke dabei habe; uns – natürlich – über die Tragödie um den Vulkanausbruch auf White Island und die Auswirkungen auf die Community unterhalten und über die beruflichen Änderungen bei den beiden seit unserem letzten Wiedersehen. Bewaffnet mit einer Flasche indischem (!) Whisky ging’s dann zurück in mein Zuhause auf Zeit. Ein Schluck davon in einer heissen Schoggi ergab einen herrlichen Schlummertrunk.

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