In der Nacht hat es stark abgekühlt, zudem wehte ein recht starker Wind, so dass ich das Frühstück im Studio genoss – wenn auch mit offener Türe. Gemäss Zeitungsartikel war der Januar bis anhin überdurchschnittlich warm, und einige Einheimische habe ich auch schon jammern hören, aber ich fand’s ganz angenehm. Wobei ich ehrlicherweise zugeben muss, dass es fürs Arbeiten eventuell etwas anstrengend sein kann, weil auch die Luftfeuchtigkeit recht hoch ist.
Dennoch war ich nicht unglücklich, dass der Wind die meisten Wolken vertrieb und es wieder wärmer wurde – gemeldet wurden am Mittag um 24 Grad. Für meinen Spaziergang zum Supermarkt war das perfekt. Nicht, dass ich unbedingt was einkaufen musste – ich liebe einfach diesen Weg, dem Fluss entlang!
Wer mich kennt, weiss, dass ich im, auf oder am Wasser am besten auftanken kann. Das gilt Zuhause, am Rhein, genauso wie hier. Nur kommt hier noch die wunderbare Geräuschkulisse hinzu: Vogelgesang, Grillenzirpen, das Rauschen der Bäume …
Und ja, ich weiss, hier bin ich immer im Urlaub, der Alltag ist weit weg – und dennoch: Dieses Land tut mir einfach gut! Meine Oura-App überschlägt sich vor Anerkennung, und ich grinse immer wieder vor mich hin, weil ich schlicht und einfach glücklich bin. Ach ja: Gewicht scheine ich auch verloren zu haben, musste die Kordel in meiner Laufhose enger knüpfen 🙂
Die Auenlndschafte sind aber nicht nur für mich was Schönes – sie spielen hier auch eine wichtige ökologische Rolle, wie der Artikel zu den Wetlands zeigt.
Zurück zum Supermarkt: Ich kaufte ich etwas frische Erdbeeren und Brombeeren, ein Schnitz Wassermelone und eine Packung Kekse. Und weil es neben dem Ausgang so verführerisch nach Kaffee roch, gönnte ich mir einen Cappuccino to go – und eine Plauderei mit einer anderen Frau, die meine Brille bewunderte.
Zum Trinken setzte ich mich an eine meiner Lieblingsstellen, etwas zurückgesetzt vom Fluss, an einem Tümpel. Hier hat es eine schattige Bank, eine wunderbare Aussicht – und 360° Meditationssound. Dass ich mich, beim zweiten Mal Tragen der grünen Hose, wieder mit Kaffee bekleckerte, schiebe ich auf die Hose: Die muss irgendwie kaffeeophil sein!
Zurück im Holiday Park richtete ich es mir im Schatten gemütlich ein, las zwei Zeitungen, die ich aus dem Supermarkt mitgebracht hatte, und chattete etwas online bzw. auf meinen SoMe-Profilen.
Kurz vor 15 Uhr holte Bianca mich ab. Wir fuhren zuerst kurz bei ihrem Arbeitsplatz vorbei und holten dann Freyja bei den Bizzy Buddyz ab (dachte bis jetzt, die Kinderbetreuung hiess Best Buddies, aber das hatte ich offenbar falsch verstanden). Sie fuhr uns zum Sullivan Lake Park, wo heute Art in the Park stattfand, mit Glace, Hotdogs, Mal- und Baselständen und mehr.
Der Anfang war allerdings reichlich missglückt: Erst riss Freyjas Armband, und als ich die Perlen aufsammeln wollte, begoss ich sie mit kaltem Kaffee, weil ich meinen Trinkbecher nicht richtig geschlossen hatte. Danach kauften wir ein Beereneis für mich und ein Slushy für Freyja, aber als ich mich hinsetzen wollte, liess ich Glace auf unsere Decke tropfen. Im Versuch, das wegzuwischen, schmierte ich mir Glace in die Haare …
Freyja freute sich sehr über ihr Slushy, das mit einem Röhrli-Löffel ausgegeben wurde, aber die anderen Aktivitäten mochten sie erst gar nicht begeistern. Lieber wollte sie mir den See im Park zeigen – und dann auf meinem Handy spielen. Letzteres lehnte ich aber ab. Stattdessen schlug ich vor, dass wir uns die verschiedenen Stände zumindest mal ansehen. Wenn uns nichts gefiele, könnten wir immer noch Bianca anrufen, dass sie uns wieder abhole. Damit war sie einverstanden, und wir drehten eine Runde. Ausser dem Ballonmann konnte sie sich aber für nichts begeistern. Immerhin hatten wir Glück: 2 Wunderpäckli durfte sie sich, neben einem Ballon, auswählen (in erster Linie, weil der Gute kaum Wechselgeld hatte, aber auch why not). In einem war eine coole Spassbrille, im anderen eine pink Tasche mit Frozen-Motiv – perfekt für unsere Eisprinzessin.
Statt eine der Aktivitäten auszuprobieren, wollte Freyja lieber Spazierengehen. Ja, so habe ich auch geguckt.
Sie kenne den weg zum alten Haus, weit sei das nicht. Und vielleicht sei Mum ja noch da (Bianca wollte dort noch etwas ausräumen gehen). Ich checkte kurz auf Maps – weit war das tatsächlich nicht. Freyja bestand aber darauf, dass ich Maps ausschalte, sie wisse ganz genau, wo wir durchgehen müssten. Und das glaubte ich ihr sofort: Mir war letztes Jahr in Deutschland aufgefallen, dass sie einen extrem guten Orientierungssinn hatte. Und hier hatte sie ja jetzt fast 6 Jahre gelebt. Unterwegs grüsste sie Kinder, die sie von der Schule her kannte (und wir verwirrten deren Eltern, weil die nie wussten, ob sie mich kennen müssten), zeigte mir, wo eine frühere Schulkameradin gewohnt hatte oder wo sie früher Playdates hatten. Kurz vor dem alten Zuhause kauften wir noch 4 Avocados – die sind hier sensationell günstig, brauchen noch ein paar Tage zum Reifen, sind aber sehr fein.
Bianca war etwas überrascht, als wir bei ihr eintrafen, aber ganz ehrlich: Zwar hatte ich mir unser Date ursprünglich auch anders vorgestellt, aber so, wie es war, hat es Spass gemacht. Und ein paar tolle Bilder von Freyja habe ich jetzt auch wieder – die bleiben aber privat.
Bevor ich zurück zum Holiday Park spazierte, plauderte ich noch kurz mit Steve. Er wird mit mir am Dienstag zu den Hamilton Gardens fahren. Freue mich schon!
Ansonsten gab’s einen gemütlichen Abend auf dem Sitzplatz, bei wiederum leicht kühleren Temperaturen.
Immer unterwegs, da kann man viel entdecken und sich gelegentlich auch erholen. Immer was los, ich bewundere Deine Energie und die kleine Prinzessin hat Dich voll in Beschlag genommen.
Liebe Grüsse
Daddy