Heute habe ich einen recht faulen Morgen verbracht, dann etwas zum bevorstehenden HUI recherchiert:
https://www.1news.co.nz/2024/01/15/pm-luxon-meets-maori-king-ahead-of-national-hui/
Nach einem Mittagsschläfchen holten mich Bianca und Freyja ab und fuhren mit mir zur Farm von Heidi und Ernie. ihr erinnert euch vielleicht von meinen früheren Blogs: Hier hatte Bianca gewohnt und gearbeitet, als sie relativ frisch in Neuseeland war. Heidis Eltern und die von ihrem Mann, Ernie, stammen ursprünglich aus der Schweiz, beide wurden aber hier geboren.
Was aus meiner Sicht ein freundliches Wiedersehen zum Kaffee werden sollte, mutierte zu einem Abenteuer auf der Farm, mit viel Heavy Metal, einer Fahrt in einem Lastwagen und einer Lektion in Landschaftsarchitektur.
Update nach unserer Rückkehr von Wellington:
Bevor ich euch von unseren Abenteuer in der Geburtsstadt von Kathrin Mansfield erzähle (mein Bruder würde alleine beim Hören des Namens erschauern. Deren Kurzgeschichte «The Garden Party» hat ihm in der Vorbereitung zur Matura viel Kopfzerbrechen bereitet), hole ich noch die Erlebnisse auf der Farm nach.
Gleich bei der Ankunft fragte Freyja, ob es irgendwelche reife Früchte zu naschen gäbe? Viel war gerade nicht reif, aber einige Erdbeeren und Himbeeren fanden den Weg ins Naschmäulchen. Beim Vorbeigehen ernteten wir noch einen speziellen Kürbis, dessen Namen ich mir nicht merken konnte. Dieser sollte später seinen Weg in unser Znacht finden.
Bianca und Freyja fuhren dann nach Hause, Heidi und ich tranken Tee und plauderten, während Ernie auf dem Hof werkelte. Er stiess zu einem Snack zu uns und fragte mich, ob ich Lust hätte, seinen «Giant Grinder» in Aktion zu sehen (das Ding heisst offiziell natürlich anders, aber auch den Namen konnte ich mir nicht merken). Ernie befüllte das Teil mittels Bagger mit riesigen Holzstämmen, die sich nicht als Brennholz eignen. Die Maschine zermalmte die Dinger under Karacho zu Holzschnipseln und spie diese auf den danebengehenden Lastwagen (einige von euch haben den auf Facebook im Video gesehen). Die gleiche Maschine ist auch ein Kieswerk. Man müsste einfach die «Cartridge» auswechseln, dann könnte man da Felsen oder Betonabfälle einfüllen und zermalmen. Was Ernie zuweilen auch tut, denn er und sein Sohn haben ein Geschäft, das Terrain vorbereitet für die spätere Überbauung. Schnipsel und Kies werden für den Aufbau des Geländes benötigt.
Heidi schlug vor, dass wir uns das gemeinsam ansehen, danach würde sie das Znacht vorbereiten – und Ernie und ich würden die Schnipsel zum «Block» fahren – einem riesigen Landstück, dass sie vor einiger Zeit gekauft hatten und an dessen Aufbereitung sie arbeiten.
Tja, und so endete ich in der Fahrerkabine eines Lastwagens, mit herrlicher Aussicht, so von oben herab. Unterwegs erzählte mir Ernie mehr über das Land, über die riesige Menge von Tannen, die sie bereits abgeholzt und nach China verkauft hatten (die bezahlten während des Lockdowns offenbar sehr gute Preise, weil die üblichen Lieferketten unterbrochen waren); über die Arbeit, die Wurzel auszugraben und das Gelände zu nivellieren. Und dazu dienten unter anderem unsere Schnipsel: Wenn ich es richtig verstanden habe, wird der obere Teil der Erde abgegraben, die Schnipsel werden verteilt, die Erde kommt wieder darüber, und so wird die Erde mit Nährstoffen angereichert. Scheint jedenfalls zu wirken, denn ein grosser Teil des Landes war saftig grün, da weideten auch bereits ein paar Kühe. Aber noch gilt es, etliche Wurzelstöcke auszubuddeln!
Bereits erledigt wurden Arbeiten zur Sicherung des Hangs, der zu einem wunderschönen Flüsschen herunterführt, Heidi hat bereits einiges angepflanzt – darunter auch einige Tamarillo-Bäumchen. Der Ort ist wunderschön, aber da wird es noch viel zu tun geben, nicht nur für den Shredder.
Für diesen Tag begnügten wir uns allerdings damit, die Schnipsel abzuladen, und fuhren dann zurück. Heidi verwöhnte uns mit Fisch und einer Gemüsemischung aus besagtem Kürbis, Mais und Zwiebeln. Zum Dessert hätte es Erdbeeren mit Glace und Nidle gegeben, aber bei den neuseeländischen Portionen lagen für mich gerade noch ein paar Erdbeeren drin 🙂
Wenn Ernie Zeit hat, fahren wir zusammen während meines Aufenthaltes Fischen – das ist sein grosses Hobby. Mal sehen, ob das klappt.
Pünktlich gegen neun holte Calum mich ab, um mich zurück in mein Studio zu bringen. Ohne Auto geht hier gar nichts – Public Transport ist sehr limitiert. Bin sehr dankbar, dass ich da immer wieder chauffiert werde.
Weil Bianca und ich am nächsten Morgen um 5.30 aufstehen mussten, verzichtete ich auf die tagesaktuelle Berichterstattung, schmierte stattdessen Sandwiches für die Zugfahrt und legte mich schlafen. Was immerhin den Vorteil hat, dass ich euch jetzt auch die Fotos zeigen kann, die Heidi gemacht hat 🙂
Als Bonus gibt’s noch vier Fotos von einem Ausflug von Heidi: «I did the walk and boat ride on lake Rotomahana with Charmaine and her extended family and grandson 😊was a super day and Waimangu thermal valley didn’t disappoint 😁» Da war ich zwar nicht dabei, aber es sieht super aus!
Da wird mit schweren Geräten gearbeitet. Ich habe gar nicht gewusst, dss Laswagenfahren auch eine Ferienbeschäftigung sein kann!
Liebe Grüsse
Daddy