Sponsoring-Lauf zu Gunsten von KMSK und Neal
Mindestens drei Mal hat die Oberstufe Stadel bereits eine Projektwoche durchgeführt: Einmal zugunsten von Oberstufenkindern in Kenia, einmal für Hiphop 4 Hope und einmal für Wunderlampe.
Dieses Jahr sollte der Erlös der Projektwoche einem Kind aus der Schweiz zugutekommen. Aus verschiedenen Hilfswerken wurde KMSK ausgewählt, der Förderverein für Kinder mit seltenen Krankheiten. Die Schule liess anfragen, ob eventuell eine betroffene Familie in der näheren Umgebung lebe? Wie der Zufall so spielt: Neal, das dritte Kind, das ich für das KMSK Wissensbuch porträtiert habe (siehe Text zur Vernissage) lebt nicht nur in der Nähe: Weiach, sein Zuhause, gehört zum Einzugsgebiet der Oberstufe Stadel. Etliche Kinder der Projektklasse kannten Neal und seine Familie bereits vom Sehen.
Wer die Geschichte von Neal lesen will, bevor es hier weiter geht: Das KMSK-Wissensbuch kann hier GRATIS heruntergeladen werden. Die Geschichte von Neal und seinem Bruder Sean beginnt auf Seite 110.
Und so kam es, dass ich nach einer kurzen Nacht heute Morgen schon wieder ehrenamtlich für KMSK unterwegs war – wieder in pink, aber einiges weniger elegant als für die Vernissage. Schliesslich wollte auch ich den drei Kilometer langen Lauf absolvieren, um für euch Impressionen zu sammeln und via Facebook live zu berichten.
Neals Projektstart war am Dienstag
Mit seiner Mutter und Onyx, seinem Epidog, besuchte er die Schule. Neal selber konnte nicht allzu viele Fragen beantworten – die zahlreichen heftigen Epilepsieanfälle haben unter anderem auch das Sprachzentrum getroffen –, aber seine Mama gab gerne Auskunft. Zuerst sei sie schon etwas zurückhaltend gewesen, erzählte sie mir heute. Ihr wäre es lieber gewesen, wenn KMSK als Ganzes, nicht sie als einzelne Familie im Vordergrund gestanden hätte. Aber dann habe sie sich gesagt: Wenn die Schule da so viel investiert – Zeit, Arbeit, Ideen und Engagement –, dann möchte sie sich auch aktiv einbringen. Und, so weite es Neals Tagesform zuliess, eben auch Neal aktiv mitgestalten lassen.
Stolz zeigte sie mir das T-Shirt, in Neals Lieblingsfarbe blau, dass die Kinder für ihren Sohn gebastelt haben, mit dem Logo «Every ONE Counts» und den Unterschriften auf der Rückseite, das Neal am Dienstag erhalten hatte. Zu ihrer grossen Überraschung erhielt der Grosse heute noch einmal ein T-Shirt – diesmal im offiziellen Oberstufenbranding, mit seinem Namen auf dem Rücken.
Laufen, damit Neal radeln kann
Den Erlös des Sponsoring-Laufs wird die Familie für ein Spezialfahrrad einsetzen, mit dem Neal selber fahren kann – heute fährt in seine Mama im Anhänger. Neal hat erste Übungen gesammelt, auf einem entsprechenden Rad, das die IV zur Verfügung gestellt hat, und dürfte es geniessen, mit einem eigenen Rad mit seinen Geschwistern und den Eltern ausfahren zu dürfen.
Eigentlich war vorgesehen, dass Neal selber das Startzeichen gäbe, mit einer wunderschönen Messing-Schiffsglocke. Aber der Junge war so aufgedreht, dass Sandra, eine der organisierenden Schülerinnen, das übernehmen musste. Alle TeilnehmerInnen bezahlten eine Startgebühr von 5 Franken, die dann eben Neal bzw. seine Familie erhalten sollte. Vor dem Start handelte ich mit einem der Schüler und mit René Schlagenhauf, einem Lehrer, noch einen Sonderdeal aus.
Pro LäuferIn gibt’s 1 Franken extra!
Während ich also lostrabte (joggen kann ich ja nach wie vor nicht) und sich auch Neal selbst, samt Mama, Geschwister und Hund auf den Weg machten), zählten die beiden zusammen, wie viele Menschen die Startgebühr bezahlt hatten. Die Runde war gut ausgewählt: Nur wenig Teerstrasse, viele Feldwege, gut ausgeschildert – sogar an Musik am Wendepunkt hatten die Streckenposten gedacht. Das Wetter machte perfekt mit, Hagebutten und Vogelbeeren leuchteten am Weg, Cheerleaders aus der Projektgruppe empfingen uns kurz vor dem Ziel, um uns zum Endspurt zu animieren. Im Ziel durfte ich dann auch live, via Facebook, verkünden, wieviele Aktive unterwegs gewesen waren: 182!
Spiel, Speis und Trank
Zur Unterhaltung hatten die Schülerinnen und Schüler auf dem Schulhausplatz diverse Stationen aufgebaut: Büchsenwerfen, ein Schätzwettbewerb, Schminken und Tattoo Malen, ein Hindernisparcours, ein Maltisch … Neal gefielen am besten die vielen roten Ballons, die Start und Ziel geschmückt hatten. Bei der Essensausgabe kam es zu leichten Staus, weil insbesondere die Crêpes sehr beliebt waren: Fleissige Hände zauberten neuen Teig heran, ein zusätzliches Crêpeisen wurde organisiert – und in der Schlange wurde kurzerhand mitgesungen und mitgewippt, wenn die Hintergrundmusik gerade passte.
Drohnenflug über Stadel
Fleissig waren in dieser Zeit auch zwei stille Helfer, die mir bereits auf dem Feld aufgefallen waren: Sie hatten mit einer Drohne den Lauf gefilmt und schnitten mit Final Cut ein kurzes Video, pfiffig unterlegt mit Musik. Den Link werden sie mir schicken, ich werde den gerne hier einfügen.
Fazit
Was Schule, LehrerInnen und SchülerInnen hier auf die Beine gestellt hatten, war phänomenal! Die gegenseitige Hilfsbereitschaft, gerade auch beim Ansturm ans Buffet oder im Umgang mit Neal und den kleineren Kindern, die sich auf dem Gelände tummelten, hat mich sehr berührt. Und es war offensichtlich, dass die Jugendlichen es schätzten, diesen Einsatz nicht anonym zu leisten, sondern zu wissen, für wen sie arbeiteten. Der offene, unkomplizierte Umgang mit Neal, die ehrlichen und direkten Fragen an seine Mutter, Geschwister und Grosseltern bewiesen viel Respekt und Einfühlungsvermögen.
Danke an alle, die hier mitgearbeitet und teilgenommen haben!