Maltaferien, Schlechtwetterprogramm
Es war abzusehen: Als ich mich endlich mit dem schlechten Wetter abgefunden und einen Wellnesstag geplant hatte, war im Spa alles ausgebucht, erst für heute konnte ich diverse Anwendungen buchen. Und nun ratet mal, wie heute das Wetter war? – Genau!
Aber kneifen gilt nicht, also liess ich mich nach dem Frühstück nach allen Regeln der Kunst durchkneten, mit heissen Steinen verwöhnen und mit einer Gesichtsmaske verjüngen (ob der Effekt auch anhielt, nachdem die Maske weg war, müssen andere beurteilen). Nach einer kurzen Lesepause gönnte ich mir ein Muschelgericht im Wintergarten, um wenigstens ein wenig Sonne zu geniessen, dann ging’s am Nachmittag weiter mit Pédicure und Manicure.
MyoKa Spa gehört nicht zum Hotel, sondern ist eine eigenständige Kette. Die Bedienung ist sehr freundlich und hilfsbereit, das Ambiente sehr angenehm. Einige der Therapeutinnen sind zugezogen, leben aber teilweise schon über 15 Jahre hier auf Malta. Was ich lustig fand: Als wir vor meiner Behandlung noch etwas plauderte, meinte eine der Frauen, sie lebe sehr gerne hier auf Malta, v.a. auch wegen des Wetters (leicht schiefes Grinsen meinerseits), was sie aber störe sei der mehrheitlich schlechte Kundendienst in diesem Land. Als ob sie meinen Blog gelesen hätte! Nach der Behandlung konnte ich ihr allerdings bestätigen, dass zumindest sie dieses Hospitality-Gen hat: Nicht nur, dass die Massage hervorragend war, sie hat sehr feinfühlig auf meine Reaktionen reagiert, z.B. als ich fröstelte, die Raumtemperatur angepasst, beim Anblick der Narben gefragt, ob ich fürs Knie spezielle Wünsche hätte oder worauf sie achten müsse etc.
Auch die Kollegin, die meine Pfötchen bearbeitete, hat einen hervorragenden Job gemacht und ist sehr gut auf meine Bedürfnisse eingegangen. Sauber geputzt und dargetan ging ich dann doch noch kurz raus, um einen Dämmerungsspaziergang zu geniessen. Vor meiner Zimmertüre wartete eine alte Bekannte auf mich, die Katze vom letzen Jahr. Ich meldete ihre Anwesenheit an der Réception. Die fragten mich, ob mich die Katze störe? Nein, antwortete ich, es gehe mehr darum, dass ich nicht wisse, ob die den Ausgang von selber wieder finde. Oh doch, das tut sie, versicherte man mir. Die geht hier schon seit fast 20 Jahren ein und aus, die ist unser Maskottchen! – Na dann … Irgendwie musste ich schmunzeln: Mit den KundInnen haben sie’s hier ja nicht so – aber mit den Katzen klappt’s hervorragend!
Der Wind blies auch heute immer noch recht stark, aber nicht mehr so stürmisch, und Regen gab’s den ganzen Tag keinen, trotz einiger Wolken. Was mich erstaunte: Die Berge von Algen, die der Sturm gestern angespült hatte (und seid froh, sind das keine Geruchsfoto!).
Zum Abschluss des Tages ging ich zu einem der zahlreichen Chinesen hier, wo man mir einen Tisch direkt neben dem Aquarium zuwies. Warum auch nicht – sind zumindest keine schwatzhaften Tischgenossen. Allerdings brachte ich es nicht übers Herz, hier Fisch oder Scampi zu bestellen … WanTon, Rindfleisch mit Gemüse und Fried Rice waren aber auch nett! Meine Tischgenossen saugten währenddessen Steinchen auf, lutschten darauf herum und spuckten sie wieder aus. Hatte schon Mitleid mit ihnen, weil ich dachte, die wären am Verhungern, aber die Bedienung meinte, die machen das einerseits zum Spielen, andererseits lutschten sie auch Algen weg. Google teilt diese Ansicht – offenbar ist das ein bekanntes Verhalten der Schleierschwänze. Frau lernt nie aus …
Hi,
vielen Dank für den Artikel. Hab mir jetzt endlich gesagt, dass es nicht so weiter gehen kann und ich muss mir auch solch einen Wellnesstag machen :-).
MfG
Stefan