NEAT Living 2

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Dasselbe tun und doch abnehmen? – Das geht!

Seit 3 Wochen lebe ich nun konsequent nach dem NEAT-Plan von James A. Levine, erste Anpassungen habe ich aber schon vorher unternommen, wie ich im ersten Blogeintrag zu NEAT beschrieben habe. Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen.

NEAT ist einfach umzusetzen

Wenn man das Grundprinzip begriffen hat, gibt es im Alltag zahlreiche Möglichkeiten, mehr NEAT – also Non-Exercise Activity Thermogenese – auszulösen. Die Grundfrage ist einfach: Wie kann ich das, was ich ohnehin gerade mache, so tun, dass ich dabei mehr Kalorien verbrauche? Mit etwas Kreativität komme ich da selbst ohne Hilfsmittel recht weit. Beim Lesen walken, beim Korrekturlesen stehen, beim Zähneputzen auf einem Bein balancieren, beim Warten auf den Bus herumgehen, auf der Gehsteigkante balancieren oder gegen die Wand Standliegestützen machen, die Freundin statt im Café zu einem Spaziergang treffen, beim Kochen auf den Zehen wippen … Ein paar strategisch platzierte Hilfsmittel erhöhen den Kalorienverbrauch zusätzlich: Der Ministepper vor der Kaffeemaschine, das Minivelo unter dem Pult, die Therabänder an strategisch wichtigen Stellen …

Im Grunde genommen ginge das alles auch ohne den 8-Wochen-Plan aus dem Buch Move a Little, Lose a Lot, den ich jetzt absolviere, aber ich denke, es ist wie beim Autogenen Training: Wenn ich das jetzt 8 Wochen strikt durchziehe, ist es so gefestigt, dass ich es später immer wieder abrufen kann, auch wenn ich nicht die tägliche Routine fahre.  Kommt ein weiterer Punkt dazu:

NEAT macht Spass

Die Übungen, die mir für jeden Tag vorgeschlagen werden, sind meist einfach in den Tagesablauf einzubauen (etwas schwieriger war es nur, als ich eine ganze Woche lang auswärts gearbeitet habe). Die meisten Aufgaben dauern nicht lange – die 30-Minuten-Walks sind bisher die längsten, und da ich dabei auch lesen kann, lassen die sich problemlos als Arbeitszeit abbuchen: Ich lese Mails, Facebook, den Twitterstream, die Zeitung und Fachartikel konsequent auf dem Laufband, in 4 bis 5 Blöcken pro Tag. Dazu kommen leichte Fitnessübungen, Kreativaufgaben und Ernährungstipps – letztere befolge ich nur sinngemäss, da ich von meiner Ernährungsberatung her klare Vorgaben habe. Ich erfinde immer neue Arten, wie ich mehr Kalorien verbrutzeln kann – und erlebe dabei immer wieder Neues, z.B., wenn ich statt den kürzesten Weg den schönsten suche.

NEAT wirkt

Nach mehr als 6 Monaten Stillstand bewegt sich meine Waage wieder,, die Zahlen sinken. Und auch das Massband zeigt Erfreuliches. Keine grossen Sprünge, natürlich – aber eine klare Tendenz.

NEAT groovt

Die WiseGuys haben (unter vielen anderen Perlen) ein grandioses Lied: Der Bär groovt. Ich groove jetzt auch – besser gesagt; ich gruve. Mein  Gruve ist quasi ein weiter entwickeltes Fitbit – er misst nicht nur Schritte, sondern eben auch all die Bewegungen, die man im Alltag so macht, beim Gestikulieren, beim Gemüse schälen, im Haushalt etc.  Das Ding synchronisiert via Kabel mit meinem Mac. Ich musste einige Grunddaten eingeben, daraus hat es meinen Ruheumsatz (Grundumsatz) berechnet, 1400 kKal, und die Zeitdauer, bei der mein Körper in Energiesparmodus schaltet – nach 64 Min. sitzen. Dann hat das Ding eine Woche lang nur gemessen, ohne in irgend einer Form zu reagieren. Auf Grund dieser Daten wurde dann mein aktueller Plan erstellt, wobei ich wählen konnte zwischen Gewicht halten und Gewicht verlieren.  Ich wählte natürlich letzteres und muss deswegen pro Tag zusätzliche 454 kKal verbrennen – bei einer Einnahme von 1400 kKal (der Grundumsatz sollte nie unterschritten werden, damit der Körper nicht auf Hungerstoffwechsel umstellt). Farbiges Licht zeigt mir auf Knopfdruck, wie nah oder wie fern ich diesem Ziel bin (rot-orange-gelb-blau-GRÜN!). Nach dem Synchronisieren kann ich die Detailauswertung ansehen. Zur Zeit gelingt es mir recht spielend, das Ziel zu erreichen. Schaffe ich es an 8 von 14 Tagen, wird mein Ziel angepasst werden. Was am Anfang etwas verstörend war: der Vibrationsalarm, wenn der Körper in Energiesparmodus zu rutschen drohte, also nach 64 Min sitzen. Da ich die ganze Woche in einem Workshop bei Kunden war, konnte ich ja schlecht unter dem Tisch Velofahren oder mein Laufband mitschleppen. Ich versuchte zwar, immer wieder aufzustehen, um etwas zu holen, aufs Klo zu gehen oder so – aber in der Hitze des Brainstorms konnte das auch schon mal untergehen. Wenn dann das Gruve auf meinem Hüftknochen loslegte, kriegte ich fast einen Herzinfarkt! Zum Glück passiert mir das zu Hause kaum mehr.

NEAT dreht meine Welt auf den Kopf

Seit ich mein Fitbit habe, waren für mich Tage mit Auswärtsterminen immer einfache Tage, an denen ich ohne Probleme auf die gewünschte Schrittzahl kam. Jetzt ist es genau umgekehrt: Die schrittreichsten Tage – abgesehen natürlich von Tagen mit Long Walks – erziele ich zu Hause, im Alltag. Wo ich früher kämpfen musste, um 10’000 Schritte pro Tag zu erreichen – und dies oft nur im Wochenschnitt schaffte, dank Sondereinsatz am Wochenende – gelingen mir jetzt spielerisch zwischen 12’000 und 15’000. Dieser Anstieg erfolgte praktisch von einem Tag auf den andern und hat die KollegInnen der Anfeuergruppe  auf Fitbit ziemlich erschreckt. Mich freut’s natürlich, denn mit Ausnahme der Workshopwoche erzielte ich jetzt jeweils über 100’000 Schritte pro Woche. So darf’s weiter gehen!

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Eine der NEAT Beat aufgaben: Wo siehst du dich in einem Jahr?

Ein Gedanke zu „NEAT Living 2“

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