Nachtrag zu gestern: Als ich hier ankam, wurde ich gefragt, ob ich alle drei oder lieber alle vier Tage Zimmerservice möchte, und hatte mich für alle vier Tage entschieden. Den ersten hatte ich allerdings verpeilt, denn eigentlich hätte ich, gemäss Schild im Studio, das Bett abziehen und die Wäsche samt Frotteewäsche in den bereitgelegten Sack geben müssen. Hatte mich entschuldigt und gelobte Besserung.
Der zweite klappte super, denn das war gerade vor unserer Abreise nach Wellington. Ich habe alles brav erledigt, und als ich am Sonntagabend zurück kam, war alles tipptopp. Nach meiner Rechnung wäre gestern der vierte Tag gewesen, also zog ich vor meiner Wanderung das Bett ab. Nur: Als ich am späten Nachmittag zurückkam, war das immer noch so. Ich hätte natürlich ins Büro gehen können, um zu reklamieren, aber die Leute vom Zimmerdienst sind normalerweise am Morgen da, also bezog ich halt das Bett wieder. Zur Sicherheit habe ich aber heute nachgefragt, und sie sollten noch kommen. Allerdings ist jetzt, während ich dies schreibe, bereits halb eins … Hätte gedacht, das wäre nach meinem Spaziergang erledigt. Scheint irgendwie nicht so flüssig zu laufen diese Woche.
Apropos flüssig:
Morgen ist Jazz in the Park, und als ich erwähnte, dass ich da hingehe, bat Claire, sich mir anschliessen zu dürfen. Sie nimmt das mit dem Verpflegung Mitbringen einiges ernster als ich. Ich bin ja eher so der Typ: «Mal sehen, was ich im Kühlschrank habe», aber sie wägt da fleissig Pro und Con ab. Da einige der Varianten daran zu scheitern drohten, dass es hier sehr warm ist, habe ich ihr als vorgezogenes Geburtstagsgeschenk eine Kühl-Lunchtasche gekauft und mache jetzt fleissig Eiswürfel.
Was uns den nächsten genialen Übergang beschert:
Letzte Nacht war es kalt! Die Temperatur sank auf 12 Grad, und mein Studio-Container ist ja nicht stark isoliert, so dass ich das erste Mal das Duvet brauchte. Der Tag begann entsprechend kühl und windig, aber mittlerweile sind wir schon wieder bei 23 Grad – direkt an der Sonne vermutlich sogar eher mehr. Habe mich in einem Schattenstreifen vor dem Studio eingerichtet, aber natürlich dennoch tüchtig eingeschmiert.
Vorher aber war ich eben noch im Supermarkt, wegen Verpflegung und Kühltasche. Heute war ich so früh dran, dass ich die Flut sah – die treibt das Wasser in der Flussmündung zurück und überschwemmt das «Wetland», das ihr auf früheren Fotos sehen konntet. Weil es so schön war – und Knie und Füsse hervorragend mitmachen – gab es einen kleinen Umweg. Zur Stärkung kehrte ich im Café 4 U ein. Hier hatten wir seinerzeit auch Freyjas Taufessen.
Ich genoss Egg Benedict und einen feinen Kaffee. Die Auswahl war aber nicht ganz einfach, wie die Fotos zeigen. Hier sieht alles sehr gluschtig aus!
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Den Nachmittag verbrachte ich gemütlich lesend vor meinem Studio. Kurz nach 15 Uhr wurde ich aber langsam nervös, denn der Zimmerservice war noch nicht aufgetaucht – obschon ich sie in anderen Kabinen gesehen hatte. Also ging ich erneut ins Büro, wo man mir erst sagte, ich sei für morgen eingetragen … Zum Glück hörte das die Dame, mit der ich am Morgen gesprochen hatte, und intervenierte: «You can’t Task her to make up her bed AGAIN!» Und so kam ich doch noch zu einem frisch bezogenen Bett, alles wurde sauber gemacht, ich erhielt sogar Milch für meinen Kaffee (die könnte ich offenbar im Büro gratis holen) und darf beim Pflaumenbaum stibitzen gehen. Alles in allem also ein guter Deal.
Kurz nach fünf brachten Bianca und Calum Freyja vorbei, für das geplante Sleep Over. Die beiden waren zum Nachtessen eingeladen, anlässlich von Marions Geburtstag. Zuerst hatten wir geplant, dass ich Freyja bei ihnen zuhause hüte, aber weil die kleine Prinzessin sich eine Übernachtung mit mir wünschte, so, wie in Deutschland, organisierten wir um.
Als erstes wurde mein Kühlschrank inspiziert, Fruit Loops und ein Pfirsich genascht, danach gingen wir rüber zum Pool. Wir hatten das ganze Bad für uns, und nachdem wir es endlich bis über den Bauchnabel rein geschafft hatten, machte es auch Spass (der kleine Pool zuhause ist natürlich wärmer, und unser Thermalbad sowieso). Ich schoss ein paar richtig coole Bilder, so dass ich wieder ein paar hübsche Erinnerungen haben werde.
Anschliessend spielte wir etwas Talentshow (da ist Freyja richtig gut drin), bis wir trocken waren, zogen uns dann an und spazierten zu KFC. Unterwegs wurde ich mit Blumen geschmückt und zwischendurch veräppelt, aber auf eine lustige und liebevolle Weise.
Bei KFC musste ich etwas bremsen: Das Kind hätte mir sonst den ganzen Laden eingekauft. Auch so hatten wir aber viel zu viel. Zum Glück gibt es auch da Doggy Bags.
Der Heimweg war dann etwas beschwerlicher. Sooooo gut fand Freyja die Idee mit dem Sleep Over nicht mehr … Und so kam es, dass wir die Übung abbrechen und die Eltern anrufen mussten. Kaum war klar, dass diese sie abholen würden, ging es ihr wieder besser, sie sang auch wieder vor sich hin, während sie auf meinem Handy spielte.
Aber hey, die Eltern hatten das Nachtessen geniessen können und waren bereits bei Marion zuhause, als wir anriefen, somit haben wir unser Hauptziel erreicht. In ihrem Bett, so versicherte Freyja mir, würde sie besser schlafen. Und so würde sie mich auch nicht aus dem Bett kicken (das ist ihr offenbar einmal mit ihrer Grossmutter passiert). Also alles in Butter 🙂
Freyja ist nicht nur für Überraschungen zuständig, sondern muss auch ein kleiner Fresssack sein!.
Daddy
Tja, wir sind zwar nicht blutsverwandt – aber einander sehr ähnlich 🙂